Hofrat Dr. Matthias Hemmel
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft März 1938 - 01.03.1939, Zwangspensionierung
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Matthias Hemmel absolviert das Gymnasium in Linz und studiert anschließend Jus in Graz, wo er Mitglied der Studentenverbindung Carolina wird. Später wechselt er nach Innsbruck und beendet das Studium 1918 mit der Promotion zum Dr. iur. Während des Ersten Weltkrieges ist er 1915–1918 beim Infanterieregiment Nr. 14 eingerückt – letzter Dienstgrad Leutnant d. R., ausgezeichnet mit dem Karl-Truppenkreuz. Nach dem Krieg tritt er in den Dienst der OÖ-Landesregierung und bringt es hier bis 1938 in unterschiedlichen Verwendungen zum Oberregierungsrat.
Nach dem Anschluss wird Matthias Hemmel nach drei Einvernahmen und zwei Hausdurchsuchungen gemeinsam mit seiner Frau (sie bleibt 5 1/2 Monate in Haft) und seinen beiden Söhnen (Herbert 4 Monate Haft, Hugo 7 1/2 Monate Haft) inhaftiert. In der Verhandlung des VGH 28.2.1939 wird er mit Wirkung vom 1.3.1939 aus der Haft entlassen und ohne Bezüge zwangspensioniert. Danach steht er weiterhin unter Gestapoaufsicht. Er kann als Angestellter des Landwirtschaftsministeriums – Außenstelle Linz – 1943 dort im Landwirtschaftsamt weiterarbeiten.
Nach dem Krieg ernennt ihn die US-Militärregierung am 9.7.1945 zum Mitglied der provisorischen OÖ-Landesregierung. Diese Tätigkeit übt er bis zum Ende dieser Regierung am 25.10.1945 aus. Er kehrt dann in den aktiven Beamtendienst zurück und wird am 22.1.1946 zum Wirklichen Hofrat ernannt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 118/119.