DI Friedrich Farda
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Desertiert 03.05.1943,
Haft August 1943 - 18.04.1945,
Ermordet am 18.04.1945
Lebenslauf
Friedrich Farda kommt in Wien als ehelicher Sohn des Kaufmanns Kaspar Farda und Anna, geborene Winkler, zur Welt. Nach der Volksschule und dem Gymnasium studiert er an der Technischen Hochschule in Wien [heute: Technische Universität Wien] und spondiert dort. Als Student engagiert er sich im Christlich-deutschen Studentenbund.
Danach arbeitet er als kaufmännischer Angestellter. 1928 heiratet er Emma Genewein, die Ehe wird jedoch bereits 1932 aufgehoben. Ab 1934 engagiert sich der überzeugte Österreicher in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft der Vaterländischen Front.
Am 12. März 1938 muss Friedrich Farda erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. 1941 heiratet er Margarete Schmerhan. Danach nimmt er ein Berufsangebot in Lublin an.
Ende April 1943 erhält Friedrich Farda einen Einberufungsbefehl für den 3. Mai 1943 in Wien. Der christlich-soziale Österreicher beschließt dem Einberufungsbefehl nicht Folge zu leisten und kehrt nicht nach Wien zurück. Von Lublin flüchtet er nach Warschau, wo er untertauchen möchte. Im August 1943 wird er in Warschau von der Wehrmacht aufgegriffen und verhaftet. In einem Verfahren vor dem Wehrmachtsgericht wird er am 14. September 1943 wiegen Wehrkraftzersetzung und Fahnenflucht zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Darüber hinaus wird er als 'wehrunwürdig' eingestuft.
Vom Wehrmachtsgefängnis Warschau kommt er über die Haftanstalt Sonnenburg-Berlin in das Strafgefangenenlager Emslandlager Brual-Rhede. Als Ende März 1945 west-alliierte Truppen nahe an das Lager heranrücken, wird es am 4. April 1945 geräumt und die verbleibenden rund 700 Gefangene in das Lager Emslandlager Aschendorfermoor in Aschendorf gebracht. Am 16. April 1945 unternimmt er dort einen Fluchtversuch, wird jedoch am 18. April 1945 gefangengenommen. Noch am gleichen Abend wird er von der SS-Bewachungsmannschaft erschossen.
[…]
Wie Herr Raimund Witasek, ein KZ-Kamerad meines Mannes bestätigen wird, ist mein Mann an diesem Tage mit ungefähr 15 anderen Kameraden barfuss, beiderseits von Fahrradpatrouillen der SS-Bewachungsmannschaft, die ausserdem auch Bluthunde mitführten, ins Lager eingebracht worden. Er musste barfuss zwischen diesen Fahrradpatrouillen einen mehrere Kilometer langen Weg zurücklegen und wenn er nicht weiter konnte, wurde er auch misshandelt. Wenige Stunden darauf, wurde er erschossen.
[…]
Margarete Farda erlebt in Wien die Befreiung Österreichs von den nationalsozialistischen Besetzern und die Wiedererrichtung der Republik. Sie tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.
Nachdem unmittelbar nach der Befreiung Österreichs noch keine genauen Haftdaten von Friedrich Farda bekannt sind, wird der 30. April 1945 als jener Tag bestimmt, den er sicherlich nicht überlebt hat. Erst später wird der 18. April 1945 als genauer Todestag bekannt.
Margarete Farda arbeitet danach im Bundesministerium für Justiz und geht als Beamte in den Ruhestand. Sie überlebt ihren Ehemann um 28 Jahre, verstirbt 1973 und findet ihre letzte Ruhestätte am Wiener Zentralfriedhof.
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