Mendel Zonabend
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 16.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 23.09.1938,
KZ Buchenwald 23.09.1938 - 10.06.1939,
Flucht 05.09.1940
KZ-Nummer:
Lebenslauf
Mendel Zonabend kommt in Wolbrom, im heutigen Polen, als ehelicher Sohn von Abraham Izhok Zonabend und Mijam, geborene Rosenbaum, zur Welt. Die Familie ist jüdischen Glaubens. Nach der Schulbildung erlernt er das Schneiderhandwerk und wird Schneidermeister. Nach der Niederlage Österreichs-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarie und der Vertreibung der Habsburger zieht er mit Fryma Kesten, die ebenfalls aus Wolbrom kommt, nach Wien und eröffnet dort in der Baumgasse 52, im 3. Wiener Gemeindebezirk, im gleichen Hause in dem er auch wohnt, eine Schneiderei.
1927 heiratet er Fryma Kesten. Politisch tritt das Ehepaar Zonabend nicht in Erscheinung. Am 12. März 1938 muss das Ehepaar erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, das freie und unabhängige Österreich untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Mendel und Fryma Zonabend als 'Volljuden’ gelten.
Am 16. März 1938 wird Mendel Zonabend von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Von dort wird er am 23. September 1938 in das KZ Buchenwald überstellt und am 10. Juni 1939 aus dem Konzentrationslager entlassen. Das Ehepaar Zonabend bereitet ihre Flucht aus dem besetzten Österreich vor.
Am 5. September 1940 (Tag der Abmeldung aus der Wohnung in Wien) flüchtet das Ehepaar Zonabend in das, unter britischem Mandat stehende Palästina. All ihr Eigentum lassen sie zurück. Nachdem sie in Palästina illegal eingereist und nunmehr staatenlos sind, werden sie von den britischen Behörden festgenommen und am 27. Dezember 1940 in Mauritius, welches ebenfalls unter britischer Herrschaft ist, interniert.
In Mauritius erleben Mendel und Fryma Zonabend die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Mit der Kapitulation des Dritten Reiches werden sie entlassen. Sie entschließen sich jedoch nicht mehr nach Österreich zurückzukehren, sondern wandern am 11. August 1945 in die Vereinigten Staaten von Amerika ein und lassen sich in San Diego in Kalifornien nieder. Dort arbeitet Mendel Zonabend wieder als Schneider. Im Juli 1960 nehmen Mendel und Fryma Zonabend die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.
Mendel Zonabend geht als Schneider in Pension und verstirbt in San Diego mit 81 Jahren. Er findet dort seine letzte Ruhestätte.
Orte
Wohnort:
Verfolgung:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Arolsen Archives unter www.arolsen-archives.org
www.newspaper.com
