Mag. Walter Stecher
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft Wien 22.10.1940 - 1943,
Haft Werl 1943 - 13.05.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Walter Stecher übersiedelt 1917 nach Feldkirch und maturiert am Jesuitengymnasium „Stella Matutina“. Anschließend studiert er an der Universität in Wien für das Lehramt in Griechisch und Latein. Während des Studiums wird er Mitglied des Studentenfreikorps des „Österreichischen Heimatschutzes“. Er kommt mit Beginn des Schuljahrs 1936/37 als Präfekt und Lehrer an das Bundeskonvikt nach Hom/NÖ. Bis 1938 leitet er die Studentengruppe Horn des ÖJV. Etliche Mitglieder gehören der Mittelschulverbindung Waldmark Horn an, die ihm 1937 auch ihr Band verleiht.
Einige Tage nach dem Anschluss müssen die Mitglieder des „Studenten-Freikorps“ des Heimatschutzes – unter ihnen viele Waldmärker – unter der Leitung Walter Stecher auf Befehl der NSDAP-Kreisleitung Horn mit K übel und Scheuertüchern die „Österreich-Parolen“ von den Straßen abwaschen. Diese Parolen wie „Rot-weiß-rot bis zum Tod“, „Heil Österreich“ oder „Mit Schuschnigg in ein Dollfuß-Österreich“ sind von dem ÖJV zuvor aus Protest gegen die Nazis in Horn und Umgebung bis Gars, Mold und Mödring auf Straßen und Mauern mit Pinsel und Kalk geschrieben worden.
Anfang April 1938 wird Walter Stecher als „politisch untragbar“ zunächst nach Krems und anschließend im Herbst nach Wien versetzt. Im April 1940 erfolgt seine Einberufung zur Wehrmacht.
Zwischenzeitlich hat sich Walter Stecher der „Österreichischen Freiheitsbewegung“ um den Klosterneuburger Chorherrn Roman Scholz angeschlossen. Als die Widerstandsgruppe auf Grund der Anzeige vom 17.6.1940 des Burgschauspielers und Konfidenten Otto Hartmann bei der Gestapo auffliegt, wird auch Walter Stecher am 22.10.1940 verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Im Prozess am 1./2.12.1943 wird er vom Volksgerichtshof „wegen Vorbereitung zum Hochverrat“ zu sieben Jahren Zuchthaus und sieben Jahren Ehrverlust verurteilt. Am 13.5.1945 wird er von den vorrückenden amerikanischen Truppen aus dem Gefängnis in Werl/Westfalen befreit.
Nach dem Krieg ist Walter Stecher wieder als Gymnasialprofessor tätig, zunächst als provisorischer Leiter des Bundesrealgymnasiums in Bludenz, 1947 bis 1968 übernimmt er die Leitung des Bundesgymnasiums in Feldkirch.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 333.; Photo: ÖVfStg