Hofrat Dr. Adolf Rauch
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft Herbst 1938, Studienverbot 1938,
versuchte Verbindungseigentum vor den Nationalsozialisten zu verstecken
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Adolf Rauch besucht ab 1926 das Franziskanergymnasium in Hall/Tirol. Nach der Matura absolviert er 1935 das Einjährig-Freiwilligen-Jahr beim Österreichischen Bundesheer. Gleichzeitig beginnt er sein Jus-Studium in Innsbruck und tritt 1935 der Studentenverbindung Vindelicia Innsbruck bei.
Nach dem Anschluss erlebt er die Maßnahmen und Übergriffe der Nationalsozialisten auf die katholischen Studentenverbindungen. Er nimmt an den Aktionen zur Rettung von Verbindungseigentum teil, schafft einen großen Koffer mit Verbindungsgut, dabei auch die Verbindungsfahne, ins Lechtal und versteckt den Koffer unter einem Strohhaufen. Diese Aktivitäten werden allerdings verraten. Laut Auskunft des Gendarmeriepostens Holzgau hat Adolf Rauch auch „die ganzen Sachen“ (Schläger, Mützen, Akten) einer Ferialverbindung Licatia Elbigenalp mitgenommen. Deswegen wird er vorerst mit einem Hochschulverbot belegt und im Herbst dann in Innsbruck verhaftet. Mit einer SS-Eskorte wird er nach Elbigenalp gebracht und muss den Koffer der Gestapo übergeben. Nach einem weiteren Arresttag wird er einer Sonderkommission vorgeführt. Nur dem Umstand, dass deren Leiter ein Bekannter aus der Dienstzeit beim Österreichischen Bundesheer ist, verdankt er seine Freilassung. Auch das Studienverbot wird aufgehoben. 1939 erfolgt die Einberufung zur deutschen Wehrmacht.
Aus dieser Zeit ist eine Begebenheit überliefert:
„An den verschiedenen Fronten bewährten sich unsere Bundesbrüder, indem sie sich gegenseitig unterstützten. Wo sich Cartell- und Bundesbrüder trafen, schlossen sie sich sofort zusammen. So konnte z. B. der Vindeliker Dr. Adolf Rauch im Winter 1940/41 in Kirkenes mehrere Kommerse unter dem Decknamen ‚Tiroler Abende‘ organisieren. Dabei wurden einmal sieben verschiedene Burschenstrophen gesungen.“
Ein Studienurlaub ermöglicht ihm 1940 den Abschluss des Studiums mit der Promotion zum Dr. iur. 1945 gelingen ihm die Flucht aus dem Gewahrsam jugoslawischer Partisanen und die Heimkehr nach Tirol.
Nach dem Krieg erreicht er schließlich die Aufnahme in den juristischen Dienst der Bundesbahndirektion Innsbruck, wobei er allein aufgrund seiner fachlichen Qualifikation schließlich bis zu deren Präsident aufsteigt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 269.; Photo: Archiv NBH