Dr. Simon Dollenz

Personalia

Geboren:

27. Oktober 1888, Guttaring

Gestorben:

28. August 1968, Wien

Beruf:

Finanzbeamter

Verfolgung:

Entlassung 13.03.1938,
Haft 29.09.1939 - 15.12.1939

Ehrungen:

Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Rudolfina Wien, K.Ö.St.V. Nibelungia Wien, K.Ö.St.V. Sponheim Wolfsberg, K.Ö.St.V. Karantania Klagenfurt, K.D.St.V. Ferdinandea (Prag) Heidelberg, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Simon Dollenz kommt in Guttaring in Kärnten als ehelicher Sohn des Müllermeisters Johann Dollenz und Anna, geborene Propst, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er die Mittelschule in St. Paul und studiert in Wien und Prag, wo er 1913 der Studentenverbindung Nibelungia Wien und später der Studentenverbindung Rudolfina beitritt. 1914 wird er zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert. Nach dem Wehrdienst im Ersten Weltkrieg und Notariatspraxis tritt er 1920 in die Finanzverwaltung ein. 1922 heiratet er Annemarie Suda und hat in der Folge einen zwei Töchter mit ihr.

1925 wird er mit der Leitung der Bezirksteuerbehörde in Perg/OÖ – einer nationalen Hochburg – betraut. Dort wird Simon Dollenz verfolgt und provoziert. 1926 kommt es zu einem Prozess, als dessen Folge er im August 1927 nach Wien versetzt wird. Nach 1933 tritt der gläubige Katholik und überzeugte Österreicher der Vaterländischen Front bei.

Sofort nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich wird der nunmehrige Abteilungsleiter am 13. März 1938 vom Dienst enthoben und durch Zwangspensionierung entlassen. Wegen Verbreitung eines Spottgedichtes zwischen Frühjahr und Herbst 1939 wird er von 29. September 1939 bis 15. Dezember 1939 verhaftet und im August 1940 nach dem Heimtückegesetz angeklagt. Da zum Zeitpunkt der Verbreitung des Spottgedichtes das Heimtückegesetz in der 'Ostmark' noch nicht eingeführt worden ist, wird er freigesprochen.

Ich gehe in denselben Wäldern auf den selben Bergen umher, ich sitz in der Stube der Mutter, doch ist es die Heimat nicht mehr.

Ich sprach mit denselben Leuten, die ich als Kind schon gekannt, sie grüßen mit fremden Gruße, sie haben das Alte verbannt.

Sie sprachen von fremden Göttern und sie wähnen sich Göttern gleich. Ich fühle mich arm und verlassen, und wein um mein Österreich!

Schmähgedicht, welches Simon Dollenz verteilte

In der Folge wird seine Familie aus dem eigenen Haus zugunsten Südtiroler Rückwanderer delogiert.

Nach der Befreiung Österreichs und der Wiedererrichtung der Republik wird Simon Dollenz am 22. Mai 1945 rehabilitiert und später Leiter des Finanzamtes Wien-Fünfhaus. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Er wird Mitglied weiterer Mittelschul- und Studentenverbindungen.

Simon Dollenz wird später in der Generaldirektion der Österreichischen Salinen tätig. In dieser Funktion geht er in den Ruhestand. Er verstirbt mit 79 Jahren und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Döbling.

Auf Antrag seiner Ehefrau wird Simon Dollenz 1979 posthum das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen.

Orte

Wohnort:

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 262/263.

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

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Simon Dollenz

Finanzbeamter
* 27. Oktober 1888
Guttaring
† 28. August 1968
Wien
Haft