Dr. Eduard Weiser

Eduard Weiser

Personalia

Geboren:

8. Juli 1888, Graz

Gestorben:

6. September 1954, Innsbruck

Beruf:

Finanzbeamter

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 19.03.1938,
Haft 20.04.1938 - 25.09.1938,
KZ Buchenwald 25.09.1938 - 25.10.1939,
Haft 25.10.1939 - 23.12.1939

KZ-Nummer:

1014

Mitgliedschaften

A.V. Austria Innsbruck, K.Ö.H.V. Leopoldina Innsbruck, K.Ö.St.V. Austria Wien

Lebenslauf

Eduard Weiser maturiert 1906 in Graz und beginnt dort sein Philosophiestudium. Nach dem 3. Semester tritt er als Novize im Zisterzienserstift Maria Rein bei Graz ein und erhält den Ordensnamen Norbert. Er geht dann zum Theologiestudium nach Innsbruck und wohnt dort im Canisianum. Nach den Niederen Weihen tritt er aus dem Orden aus und verlässt Innsbruck. 1910 beginnt er das Jusstudium in Wien, das er 1914 mit der Promotion zum Dr iur. abschließt. Neben seinem Studium ist er zur Bestreitung seines Lebensunterhalts als Instruktor am Jesuitenkolleg in Kalksburg tätig. Anschließend durchläuft er während des Ersten Weltkriegs die juristische Berufsausbildung beim Landesgericht in Wien sowie als Konzeptspraktikant in Troppau [heute Opava] und Feldkirch, wo er gleichzeitig als Instruktor an der „Stella Matutina“ tätig ist.

1918 heiratet er Johanna Gissinger. Bis 1920 ist er als Konzipist bei der Generaldirektion der Österreichischen Tabakregie in Wien tätig und wechselt dann bis 1933 ins Bundesministerium der Finanzen. 1933 wird er zum Präsidenten der FLD Innsbruck ernannt, 1935 wechselt er als Präsident zur FLD Graz. Er ist bereits Finanzbeamter, als er 1927 der Studentenverbindung Austria Wien beitritt. Während seines Dienstes in Innsbruck 1933–1935 erhält er auch Kontakt zu den örtlichen Studentenverbindungen und wird auch Mitglied bei der Austria Innsbruck und der Leopoldina Innsbruck.

Nach dem Anschluss wird Eduard Weiser am 13. März 1938 verhaftet, bis zum 19. März 1938 im Polizeigefängnis in Graz inhaftiert und „bis auf weiteres“ beurlaubt. Vom 20. April 1938 bis 24. September 1938 erfolgt eine neuerliche Verhaftung im Präsidialbüro in Wien. Am 25. September 1938 wird er bis 25. Oktober 1939 in das KZ Buchenwald [Strafkommando „Ulla“] überstellt. Nach seiner dortigen Entlassung kommt er als Häftling zunächst in das Landesgericht Graz und wird dann nach Wien überführt. Am 2. November 1938 endet das gegen ihn durchgeführte Verfahren mit der fristlosen Entlassung aus dem Staatsdienst ohne Zuerkennung eines Ruhegenusses. Die Zustellung der Verfügung kann wegen Aufenthalts im KZ nicht erfolgen. Erst nach Einlangen der Empfangsbescheinigung Anfang Dezember erhält seine Gattin Johanna einen Unterhaltsbeitrag bewilligt. Eduard Weiser Sohn Hermann zeichnet sich im Krieg durch besondere Tapferkeit aus und kann über seine vorgesetzten Dienststellen die Freilassung seines Vaters aus der Haft am 23. Dezember 1939 erreichen. Sein Sohn ist am 24. Juni 1942 auf der Krim gefallen. Von 1940 bis zum Kriegsende ist Eduard Weiser zunächst ehrenamtlich bei der Städtischen Bücherei und beim Steueramt in Feldkirch tätig und erhält dann eine Anstellung als Sachbearbeiter der Rechtsabteilung der Firma Dr. Alexander Wacker, München.

Nach dem Krieg wird Eduard Weiser wieder in den Finanzdienst in Graz aufgenommen, wechselt 1947 als Präsident der FLD Tirol nach Innsbruck und scheidet dort 1951 aus dem aktiven Dienst aus. 1954 verstirbt er nach einem Schlaganfall und Gehirnblutung und wird auf dem Mühlauer neuen Friedhofbeigesetzt.

Orte

Verfolgung:

KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Wohnort:

Gilmstraße 2 (Innsbruck)

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 384/385.; Photo: ÖVfStg

Eduard Weiser

Finanzbeamter
* 8. Juli 1888
Graz
† 6. Sep. 1954
Innsbruck
Haft, KZ Buchenwald