Robert Franze

Photo von Robert Franze
Robert Franze (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

13. Jänner 1910, Nixdorf

Gestorben:

19. Juni 2003, Ichenhausen

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 22.04.1941 - Ende Juni 1941,
KZ Sachsenhausen Ende Juni 1941 - 13.02.1942,
KZ Dachau 13.02.1942 - 04.06.1942

KZ-Nummer:

29228

Mitgliedschaften

K.D.St.V. Ferdinandea (Prag) Heidelberg

Lebenslauf

Robert Franze wird in Nixdorf im Lausitzer Bergland geboren. Nach der Matura beginnt er in Leitmeritz (Litomerice) seine theologische Ausbildung und tritt 1933 der Studentenverbindung Ferdinandea Prag bei.

Nach der Priesterweihe, am 16. Juni 1935, wirkt er in der Diözese Leitmeritz als Kaplan in Neschwitz/Eibe und zuletzt ab 1942 bis zur Vertreibung als Pfarrer (als letzter deutscher Priester) in Rosendorf [Ruzova] im Landkreis Tetschen.

Nach der Annexion des Sudetenlandes infolge des Münchener Abkommens vom Herbst 1938 kommt es zu „Reibereien“ mit den Nazis: bei einer Beerdigung weigert sich die NS-Formation hinter dem Kreuz herzugehen; am Palmsonntag sollen die Kinder „wenigstens ein einziges Zweigerl“ mitbringen, was den Honigertrag nicht schmälern würde…

Die Gestapo verhaftet Robert Franze am 22. April 1941 in der Schule und teilt ihm nach Verhören mit, dass er in „Schutzhaft“ genommen werden müsse, um der Lynchjustiz zu entgehen. Reinhard Heydrich lässt ihm im Juni 1941 einen Haftbefehl zustellen, in dem er als Haftgrund angibt: „…weil er durch seine Gespräche das Ansehen der Partei geschädigt und das Dritte Reich zu zerstören versucht habe.

Ende Juni wird er mit einem Sammeltransport über Dresden und Berlin ins KZ Sachsenhausen überführt. Zunächst in einem Block untergebracht, wird er am 3. Februar 1942 in „Einzelhaft“ verlegt – ohne erkennbaren Grund. Ein paar Tage später wird er mit einem Transport über Leipzig, Plauen und Nürnberg in das KZ Dachau überstellt. Am 4. Juni 1942 erfolgt dann überraschend ohne Angabe von Gründen die Enthaftung mit der Auflage, sich drei Monate lang beim Gemeindeamt Rosendorf zu melden.

Nach der Vertreibung bekommt Robert Franze ab 1. September 1946 im Bistum Augsburg neue seelsorgliche Aufgaben. Der schwäbische Landkreis Günzburg [Markgrafschaft Burgau im früheren Vorderösterreich] wird nun seine neue Heimat. Von 1967 bis 1978 ist er Stadtpfarrer in Burgau. Ab 1978 Emeritus in Ichenhausen-Hochwang.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Sachsenhausen (Oranienburg, Deutschland)

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 286.

Robert Franze

Priester
* 13. Jän. 1910
Nixdorf
† 19. Juni 2003
Ichenhausen
Haft, KZ Dachau, KZ Sachsenhausen