Oberst Paul Winterstein

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
KZ Theresienstadt 09.10.1942 - 23.05.1945,
Ermordet am 23.05.1945
Ehrungen:
Eisernes Kreuz II. Klasse
Orden der Eisernen Krone II. und III. Klasse mit Kriegsdekoration mit Schwertern
Leopold-Orden Ritterkreuz mit Kriegsdekoration mit Schwertern
Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration mit Schwertern
Militärverdienstkreuz III. Klasse
Silberne und bronzene Kriegsverdienstmedaille mit Kriegsdekoration
Offizierskreuz des Roten Kreuzes mit Kriegsdekoration
Karl-Truppenkreuz
Militär-Jubiläumskreuz 1908
Jubiläums-Erinnerungsmedaille 1898
Tiroler Landesverteidigungs-Medaille
Österreichische Kriegs-Medaille
Ungarische Kriegs-Medaille
Lebenslauf
Paul Winterstein kommt in Jitschin in Böhmen [heute: Jičín in Tschechien] als ehelicher Sohn des k.u.k. Stabsarztes Philipp Winterstein und Emilie, geborene Singer, zur Welt. In der jüdischen bürgerlichen Familie hat Paul mit Maximilian Winterstein und Robert Winterstein zwei ältere Brüder. Nach der Volksschule besucht der das deutschsprachige Gymnasium in Olmütz, wo er 1893 maturiert. Danach konvertiert er zum katholischen Glauben und besucht zwischen 1893 und 1896 die Technische Militärakademie in Wien.
Am 18. August 1896 tritt Paul Winterstein als Berufssoldat in das k.u.k. Militär ein und absolviert zwischen 1899 und 1901 die Kriegsschule in Wien.
Nach unterschiedlichen militärischen Stationen ist er zu Beginn des I. Weltkrieges bereits zum Major avanciert. Nach seinem Feldeinsatz ist er ab 1915 Oberstleutnant und ab 1917 Oberst im Generalstab. Zunächst ist er beim VII. Korpskommando und dann als Generalstabschef der Innsbrucker Schützendivision (vermutlich 44. Landw-InfTrDiv) eingesetzt. Später ist er als Abteilungsvorstand beim k.k. Ministerium für Landesverteidigung tätig und kommandiert noch das Feldartillerieregiment 13 (Sopron) und 32 (Lemberg).
Am 12. März 1938 muss der bereits im Ruhestand befindliche Paul Winterstein erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Paul Winterstein als ‘Volljude’ gilt.
Paul Winterstein muss in eine Wohnung im 2. Wiener Gemeindebezirk übersiedeln. Am 9. Oktober 1942 wird er in das Ghetto/KZ Theresienstadt deportiert. Im KZ Theresienstadt erlebt er zwar noch die Befreiung durch die Rote Armee am 9. Mai 1945. Er verstirbt jedoch ledig und kinderlos geschwächt durch die Misshandlungen an einer Lungenentzündung am 23. Mai 1945 und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Terezín.
Quellen
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Paul_Winterstein
Werner Winterstein, Privat
www.geni.com
