Karl Grollnigg

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Karl Grollnigg
Bild: DÖW

Personalia

Geboren:

11. Juni 1884, Marburg

Gestorben:

20. November 1966, Wien

Beruf:

Angestellter

Verfolgung:

Haft 07.05.1940 - 15.07.1941

Mitgliedschaften

Gruppe Leopold Mahr, Österreichische Volkspartei, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Karl Grollnigg kommt in Marburg in der Untersteiermark [heute: Maribor in Slowenien] als ehelicher Sohn des gleichnamigen k.u.k. Offiziers Karl Grollnigg und seiner Gattin Klara zur Welt. Er absolviert die Volks-, Bürger und Realschule und zieht im Anschluss nach Wien, wo er arbeit als Magazineur [kaufmännischer Angestellter] findet.

In den 1930ern tritt Karl Grollnigg der Vaterländischen Front bei. Am 12. März 1938 muss er erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht.

Ab Herbst 1939 engagiert sich Karl Grollnigg in der von Leopold Mahr gegründeten legitimistischen Widerstandsbewegung Gruppe Mahr. Ziel der Gruppe ist es, die Loslösung des besetzten Österreichs vom Deutschen Reich sowie die Wiedererrichtung einer Monarchie unter Otto von Habsburg-Lotringen zu erreichen. Als Mitgliedsausweise werden Sterbebildchen des Seligen Kaiser Karl verwendet. Die Gruppe Leopold Mahr wächst auf mehr als 80 Mitglieder heran. Aufgrund der Aktivitäten der Gruppe wird die Gestapo aufmerksam und beginnt ab April 1940 die Mitglieder der Gruppe zu verhaften.

Karl Grollnigg wird am 7. Mai 1940 wegen des Verdachts der 'Vorbereitung zum Hochverrat' verhaftet. Er wird 'mangels eines Schuldbeweises' am 15. Juli 1941 enthaftet. Nach seiner Haftentlassung heiratet er und wird in weiterer Folge Vater zweier Söhne und einer Tochter. Am 19. Juni 1944 wird er schließlich wegen des 'Verbrechens nach dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien' zu acht Monaten Haft verurteilt, die aufgrund der Untersuchungshaft als verbüßt gelten.

In Freiheit erlebt Karl Grollnigg die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.

Als kaufmännischer Angestellter geht Karl Grollnigg in Pension und verstirbt mit 82 Jahren in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Neustift.

Orte

Wohnort:

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Matricula Online

Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche

Karl Grollnigg

Angestellter
* 11. Juni 1884
Marburg
† 20. November 1966
Wien
Haft