DDr. Otto Kemptner CanReg
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938,
Haft 24.03.1938 - 15.10.1938,
KZ Dachau 15.10.1938 - 26.09.1939,
KZ Buchenwald 26.09.1938 - 11.10.1939
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Otto Kemptner steht im Jahre 1908 an der Wiege zweier Wiener katholischer Verbindungen: Am 14. November 1908 gründet er die Mittelschulverbindung Bavaria und am 4. Dezember desselben Jahres die Studentenverbindung Franco-Bavaria. Nach der Matura absolviert Otto Kemptner ein Philologiestudium, das er vor dem Ersten Weltkrieg mit der Lehramtsprüfung abschließt. Im Krieg dient er als Flak-Artillerist. 1920 wird er in den Finanzdienst übernommen. Nebenbei holt er das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften nach, das er mit Doktorgraden in beiden Disziplinen beschließt.
Otto Kemptner ist maßgeblich mit dem Aufbau der am 20. Mai 1933 gegründeten VF betraut. Hier übernimmt er 1933/34 das Amt des Geschäftsführers. Er avanciert zum Sektionsrat im Bundeskanzleramt. Seit November 1934 ist er Präsident der Finanzlandesdirektion Salzburg.
Nach dem Anschluss gehört Otto Kemptner zu den ersten Verhafteten in Salzburg, kann aber nach der Einvernahme wieder nach Hause. Am 24.3.1938 wird er erneut verhaftet, außer Dienst gestellt und als „Schutzhäftling“ in das Polizeigefängnis am Rudolfsplatz überstellt. Hier muss er, u. a. zusammen mit Leonhard Steinwender, ohne richterliche Anordnung und ohne einer Straftat angeklagt zu sein, bis zum 15. Oktober 1938 verbleiben. Dann wird er in das KZ Dachau überführt, wo er u. a. die „Sonderbehandlung“ im Bunker etc. über sich ergehen lassen muss, wodurch er schwere gesundheitliche Schäden erleidet, bevor er am 26.9.1939 in das KZ Buchenwald überstellt wird. Wegen Krankheit wird er am 12. Oktober 1939 entlassen, wie aus der Polizeimeldekartei in Salzburg hervorgeht. Er kehrt zunächst nach Salzburg zurück, wo ihn seine Schwester Emma pflegt. Dann zieht er sich in das ehemalige Kloster Pulgarn bei Steyregg, das dem Stift St. Florian gehört und während der Nazizeit den verfolgten Augustiner-Chorherren als Zufluchtsstätte dient, zurück.
Am 11. November 1942 stellt er ein Aufnahmegesuch bei den Augustiner Chorherren. Kurz vor seiner Priesterweihe verstirbt er am 3. Mai 1944 an den Folgen der KZ-Haft im Elisabethinenspital in Linz. Er hat seine letzte Ruhestätte auf dem Priesterfriedhof in St. F1orian gefunden.
Orte
Verfolgung:
Ehrung:
Wohnort:
Wirkungsstätte:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 157.; Photo: ÖCV