Karl Schwarz
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Tätigkeitsverbot 28.11.1939 - 08.05.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Karl Schwarz wird als Sohn jüdischer Eltern in Esseg in Slawonien in Kroatien geboren. Ob bereits seine Eltern zum katholischen Glauben konvertierten oder erst Karl Schwarz läßt sich nicht mehr klären.
Karl Schwarz tritt nach der Matura in das Priesterseminar in Wien ein und wird 1903 im Stephansdom zum Priester geweiht. Danach ist er Kooperator (Kaplan) bis 1907 in Retz und im Anschluss Kaplan in Altottakring. 1928 wird er schließlich Pfarrer in Altottakring.
Dort erlebt er auch den Untergang Österreichs mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 12. März 1938. Aufgrund der Nürnberger Rassengesetze ist Karl Schwarz der “rassischen” Verfolgung der Nationalsozialisten ausgesetzt und wird gezwungen den Namen Karl Israel Schwarz zu tragen.
Am 28. November 1939 wird Karl Schwarz seines Amtes als Pfarrer von Ottakring enthoben.
Die Meldung des SD-Leitabschnitts vom 3. April 1940 meldet außerdem, dass Karl Schwarz, als “Volljude” [Anm.: so die nationalsozialistische Bezeichnung] sich geweigert hätte den zweiten Vornamen "Israel" zu führen, weshalb er von der Gestapo bestraft worden sei.
Karl Schwarz wird von der Erzdiözese Wien beurlaubt und geht ins Exil in ein Kloster nach Bayern, wo er untertauchen kann. Dort erlebt er das Kriegsende.
Im Frühjahr des Jahres 1946 richtet Karl Schwarz an Erzbischof Theodor Kardinal Innitzer ein Schreiben, in dem er um Enthebung vom Amt des Pfarrers und um Versetzung in den Ruhestand bittet. Mit 15. März 1946 wird dieser Verzicht auf die Pfarre angenommen. Im Juli 1947 kehrt Karl Schwarz nach Wien zurück und nimmt zuerst Aufenthalt im Kloster Keinergasse, später wählt er sich Maria Hietzing zum Aufenthalt für die Jahre seines Ruhestandes. Solange es seine angegriffene Gesundheit gestattet, wirkt er auch in Hietzing besonders im Beichtstuhl und auf der Kanzel. Die letzten Lebensmonate verbringt er im Kloster der Töchter des göttlichen Heilandes in Gablitz, wo er dann nach langer Krankheit in den Mittagsstunden des 04. Dezember 1959 verstirbt. Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Klosterfriedhof in Gablitz.
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (1984): Widerstand und Verfolgung in Wien 1934-1945. Band 3 (Wien) S. 46
Homepage der Pfarre Alt-Ottakring unter www.altottakring.at
Diözesanarchiv Wien