Schwester M. Gabriele (Agnes) Prümm SSCJ
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 28.05.1943 - 17.11.1943,
Zwangsarbeit 17.11.1943 - 31.03.1944
Lebenslauf
Agnes Prümm wird in Differten im Kreis Saarlouis im Saarland in Deutschland geboren. Nach der Volksschule besucht sie die Haushaltsschule des Salesianerinnen-Pensionats in Hougaard in Belgien. Danach beginnt sie als Haushaltshilfe zu arbeiten. Mit 24 Jahren tritt sie 1914 der Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu (Herz Jesu Schwestern) bei und wird nach Wien versetzt. Ihre Einkleidung hat sie 1915, ihre Profess 1917 und schließlich ihr Ewiges Gelübde am 21. August 1924. Nach einem kurzen Einsatz im Franz Josefs Spital arbeitet sie im Mutterhaus im 3. Wiener Gemeindebezirk und unterrichtet Musik und ist als Organistin tätig.
Im Mutterhaus der Herz Jesu Schwestern erlebt Sr. M. Gabriele auch den Untergang Österreichs durch den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht im März 1938. Nach Kriegsanfang wird dort ein Lazarett für verwundete Soldaten eingerichtet. Den Ordensschwestern obliegt die Pflege und Verköstigung der verwundeten Soldaten. Sr. M. Gabriele wird in der Essensausgabe im Speisesaal eingesetzt. Im Mai 1943 sagt sie zu Verwundeten:
Zwei der anwesenden Soldaten zeigen daraufhin Sr. M. Gabriele bei der Gestapo an. Am 28. Mai 1943 wird sie verhaftet, da ihre Aussage geeignet sei “nicht nur das Vertrauen des Frontsoldaten zur Heimat arg zu gefährden, sondern auch den Willen des deutschen Soldaten zur wehrhaften Selbstbehauptung zu lähmen und zu zersetzen.” Sie wird vor dem Sondergericht wegen “heimtückischer Angriffe auf Staat und Partei” angeklagt, jedoch nicht verurteilt, sondern am 17. November 1943 entlassen, aber bis 31. März 1944 zur Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb verpflichtet.
Am 31. März 1944 kehrt Sr. M. Gabriele in der Mutterhaus der Herz Jesu Schwestern zurück und arbeitet wieder als Musiklehrerin und Organistin. Dort erlebt sie den Untergang des Dritten Reiches und die Befreiung Österreichs. Sie verbringt dort ihr restliches Leben und verstirbt schließlich im Jahre 1971 mit 81 Jahren.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
- Archiv Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu, Herz Jesu Schwestern (SSCJ)
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)