Dr. Robert Danneberg

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Robert Danneberg (Wien Geschichte Wiki)

Personalia

Geboren:

23. Juli 1885, Wien

Gestorben:

12. Dezember 1942, KZ Auschwitz

Beruf:

Politiker und Publizist

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 23.9.1938,
KZ Buchenwald 23.09.1938 - 17.10.1942,
KZ Auschwitz 17.10.1942 - 12.12.1942,
Ermordet am 12.12.1942

KZ-Nummer:

13900

Mitgliedschaften

Sozialdemokratische Partei Österreichs

Lebenslauf

Robert Danneberg wird als zweites Kind von Jakob Danneberg und dessen Frau Sofie in Wien geboren. Sein Vater entstammt der jüdischen Gemeinde in Budapest und ist von dort nach Wien ausgewandert, wo er Gründer eines Annoncenbüros und als Herausgeber der Karikaturen-Zeitschrift Pschütt-Karikaturen ist. Nach der Volksschule besucht Robert Danneberg das Akademische Gymnasium und maturiert dort 1903 mit Auszeichnung. Danach inskribiert er Rechtswissenschaften an der Universität Wien, worin er 1908 promoviert. Anschließend absolviert er sein Gerichtsjahr.

Bereits 1903 tritt Robert Danneberg der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und dem Verband jugendlicher Arbeiter bei. Zwischen 1906 und 1918 ist er Redakteur der Monatszeitschrift Jugendlichen Arbeiter. In der Folge hat er bis 1918 verschiedene Funktionen in der SDAP inne. 1918 wird er Gemeinderat und später Landtagsabgeordneter der Stadt Wien. 1920 bis 1932 ist er Präsident des Wiener Landtages. Zwischen 1932 und 1934 ist er Finanzstadtrat der Gemeinde Wien. Gleichzeitig ist er von 1919 bis 1934 Nationalrat.

Am 9. Februar 1934 unterstützt Robert Danneberg im Wiener Gemeinderat den Appell des Christlichsozialen Leopold Kunschak, alle demokratischen Kräfte zur Bekämpfung des Nationalsozialismus zu bündeln. Dieser Appell bleibt ungehört. Im Rahmen des sozialistischen Aufstandes wird Robert Danneberg am 12. Februar 1934 von Polizisten des autoritären Ständestaats unter der Kanzlerdiktatur des Dr. Engelbert Dollfuß verhaftet und am 9. Oktober 1934 wieder freigelassen. Danach betätigt er sich aktiv bei der im Untergrund agierenden SDAP und pflegt Kontakte zu den Revolutionären Sozialisten. . 1935 stellt man das 1934 wegen Hochverrat eingeleitete Verfahren wieder ein.

Robert Danneberg weigert sich im Vorfeld des Einmarsches der Deutschen Wehrmacht in Österreich, das Land zu verlassen. In der Nacht vom 11. März 1938 auf den 12. März 1938 versucht er schließlich in die Tschechische Republik zu fliehen, wird aber an der Grenz zurückgewiesen. Bei seiner Rückkehr nach Wien wird er im Nordbahnhof von der Gestapo verhaftet. Robert Danneberg wird mit dem sogenannten Prominententransport am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Am 23. September 1938 wird er in das KZ Buchenwald überstellt, wo er bis zum 17. Oktober 1942 bleibt. Danach verschleppen ihn die Nationalsozialisten in das KZ Auschwitz, wo er wahrscheinlich am 12. Dezember 1942 ermordet wird. Seine Asche ist verschollen.

Robert Dannebergs Ehefrau Gertrude kann 1938 mit den beiden gemeinsamen Kindern nach England emigrieren und engagiert sich dort in der Labour Party. Nach der Befreiung Österreichs bleibt sie jedoch in England und verstirbt in London 1969.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Sterbeort:

KZ Auschwitz (Polen)

Ehrung:

Dannebergplatz (Wien), Stolperstein (Wien)

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Wien Geschichte Wiki unter www.geschichtewiki.wien.gv.at/Robert_Danneberg

Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Robert_Danneberg

Robert Danneberg

Politiker und Publizist
* 23. Juli 1885
Wien
† 12. Dez. 1942
KZ Auschwitz
Haft, KZ Auschwitz, KZ Buchenwald, KZ Dachau, Ermordet