Dr. Josef Paul

Josef Paul

Personalia

Geboren:

17. März 1907, Wien

Gestorben:

17. März 1995

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1038 - 27.09.1939,
KZ Mauthausen 27.09.1939 - 10.02.1940

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Jung-Dietrich Wien

Lebenslauf

Josef Paul tritt nach Abschluss des Jus-Studiums und der Promotion zum Dr. iur. sowie 17 Monaten Gerichtspraxis einen Posten als Polizeijurist am Bezirkspolizeikommissariat Ottakring in der Hubergasse an.

Zum Zeitpunkt des Anschlusses ist er als Polizeikommissär in Wien-Währing tätig, wo er es besonders mit illegalen Nationalsozialisten zu tun hat. Er wird am 12.3.1938 um acht Uhr in der Früh aufgrund einer schon vorbereiteten Liste von vier bewaffneten SA-Männern verhaftet, zunächst ins Bezirkspolizeikommissariat Ottakring, seinem Dienstort, gebracht, wo sein Kollege Dr. Josef Auinger (1897–1961) den Arrestzettel unterschrieben hat. Auinger ist seit 1934 Mitglied der damals illegalen NSDAP gewesen, hat Josef Paul ausgeforscht und angezeigt. Von Ottakring wird er in das Polizeigefangenenhaus Rossauer Lände überstellt. Kurz darauf wird auch Leopold Figl in diese Einzelzelle, in der noch weitere 4 Häftlinge untergebracht werden, eingewiesen. Bis Ende März ist er im Gefangenenhaus in der Sennhofgasse [heute Hahngasse]. Am 1.4.1938 kommt er mit dem ersten Transport, dem sog. Prominententransport, als Nr. 53 der Gestapoliste in das KZ nach Dachau, von wo er am 27.9.1939 nach Mauthausen überstellt wird.

Ohne vorherige Einvernahme und ohne jegliche Verhandlung über die Begründung der Inhaftierung wird er am 10.2.1940 nach 23 Monaten KZ-Haft entlassen. Mit 37 kg Körpergewicht kehrt Josef Paul nach Hause zurück und wird bereits wenige Monate später, am 1.12.1940, zur Luftwaffe eingezogen. Zu Kriegsende gerät er am 25.2.1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kann am 10.9.1945 in die Heimat zurückkehren.

Nach dem Krieg wird Josef Paul wieder als Konzeptbeamter in den Dienst der Bundespolizeidirektion Wien aufgenommen. Nach zahlreichen leitenden Positionen als wirklicher Hofrat und Leiter der kriminalpolizeiliehen Abteilung der Bundespolizeidirektion Wien geht er 1972 in Pension.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Mauthausen

Wohnort:

Quellen

  • Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 245/246.

Photo: ÖVfStg

Josef Paul

Beamter
* 17. März 1907
Wien
† 17. März 1995
Haft, KZ Dachau, KZ Mauthausen