Ministerialrat Dr. Oskar Maria Philipp Egon Kurt Freiherr Berger von Waldenegg

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Oskar Frhr. Berger von Waldegg (ÖStA)

Personalia

Geboren:

1. März 1889, Wien

Gestorben:

17. September 1960, Hartberg

Verfolgung:

Entlassung 02.09.1938,
Haft 03.09.1939 - 20.09.1939,
KZ Buchenwald 20.09.1939 - 10.02.1940

Ehrungen:

Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens

Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Offizierskreuz des italienischen Kronenordens

Offizierskreuz des ungarischen Verdienstordens

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Oskar Maria Philipp Egon Kurt Freiherr Berger von Waldenegg wird in Wien als Sohn des Sektionsrats im Ministerium des Äußeren, Oskar Emil Freiherr Berger von Waldenegg und seiner Ehefrau Maria Franziska, geborene Renkin, geboren. Sein 1880 geborener Bruder Egon Freiherr Berger von Waldenegg wird 1934 Justizminister und Außenminister und im Anschluss Gesandter in Rom.

Nach der Volksschule besucht er das Gymnasium und maturiert 1907. In Anschluss inskribiert Oskar Freiherr Berger von Waldenegg Jus an der Universität Wien und promoviert darin im Jahre 1912. Danach tritt er in den Dienst des Landes Niederösterreich ein und arbeitet an unterschiedlichen Bezirkshauptmannschaften. 1918 wechselt er in das Ministerium für soziale Fürsorge [heute Sozialministerium]. Bereits 1920 scheidet er aus dem öffentlichen Dienst aus, da er seinem bereits kranken Vater bei der Übernahme und Abwicklung eines geerbten Wirtschaftsgutes in Jugoslawien helfen muss.

Ab 1930 unterstützt Oskar Freiherr Berger von Waldenegg unentgeltlich die sozialpolitische Abteilung im Sozialministerium und kehrt 1931 nach Wien zurück. Dort arbeitet er zuerst als stellvertretender Leiter, später als Leiter des Büros des Leiters des Heimatschutzes, Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg.

1935 wechselt wieder in den öffentlichen Dienst und hier in das Bundeskanzleramt als Büroleiter des Vizekanzlers und Innenministers Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg. Gerde in einer Zeit, in der die österreichische Bundesregierung gegen den Nationalsozialismus kämpft, ist Oskar Freiherr Berger von Waldenegg in einer administrativen Führungsposition.

Dr. Berger-Waldenegg ist insbesondere mit der Bearbeitung der gesamten vertraulichen Korrespondenz des Herrn Vizekanzlers betraut.

Aus dem Personalakt aus dem Jahre 1935

Nachdem Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg seiner Ämter zurückgelegt hat, wird Oskar Freiherr Berger von Waldenegg einer Abteilung im Bundeskanzleramt als Mitarbeiter zugeteilt.

Als Beamter im Bundeskanzleramt erlebt Oskar Freiherr Berger von Waldenegg den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs mit dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht. Noch am 12. März 1938 wird er vom Dienst suspendiert und mit 2. September 1938 durch Zwangspensionierung entlassen. Unmittelbar nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird er am 3. September 1939 von der Gestapo verhaftet und am 20. September 1939 in das KZ Buchenwald deportiert. Von dort wird er am 10. Februar 1940 entlassen.

Zurückgekehrt nach Wien findet er bei unterschiedlichen Firmen Anstellung. Nach der Befreiung Österreichs wird er bereits am 1. Mai 1945 rehabilitiert und als Abteilungsleiter im Bundesministerium für Inneres eingesetzt. Er engagiert sich in der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich. 1950 heiratet er die Wiener Dentistin Karoline Seitz.

Oskar Freiherr Berger von Waldenegg ist auf Wunsch seines Freundes, des Bundeskanzlers und Außenministers Leopold Figl, 1954 maßgeblich daran beteiligt, ermordete französische Häftlinge aus dem KZ Mauthausen nach Frankreich zu überführen. Noch im gleichen Jahr geht er in den Ruhestand.

Als er nach der Beerdigung seines Bruders, Egon Freiherr Berger von Waldenegg, welcher am 12. September 1960 in Graz verstarb, am Rückweg ist, verunglückt er bei einem Autounfall tödlich. Er verstirbt kinderlos mit 71 Jahren und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Hernals.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Quellen

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche

Oskar Freiherr Berger von Waldenegg

* 1. März 1889
Wien
† 17. Sep. 1960
Hartberg
Entlassung, Haft, KZ Buchenwald