Dr. Hans Vanura

Hans Vanura

Personalia

Geboren:

28. Juni 1899, Wien

Gestorben:

22. Februar 1985, Klosterneuburg

Beruf:

Landesamtsdirektor (Niederösterreich)

Verfolgung:

Haft 16.03.1938 - 19.03.1938,
Entlassung 1939,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)

Mitgliedschaften

K.a.V. Norica Wien, K.Ö.St.V. Austria Krems, K.Ö.St.V. Herulia Wien, K.Ö.St.V. Markomannia-Eppenstein Graz, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Hans Vanura absolviert das 1. Staatsgymnasium in Graz, wo er 1915 bei der der Mittelschulverbindung Markomannia-Eppenstein-Graz aktiv wird. 1917 wird er zur k. k. Landwehr eingezogen. Nach dem Krieg setzt er seine schulische Ausbildung am Piaristengymnasium in Wien fort, wo er 1919 maturiert. Anschließend inskribiert er an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in Wien und wird 1919 Mitglied bei der Studentenverbindung Norica. Nach der Promotion zum Dr. iur. 1926 tritt er in den nö Landesdienst und kommt an die BH Krems a. d. Donau. Hier wird er 1934 stellv. Bezirkshauptmann und mit dem Polizeireferat betraut. In Krems befindet sich auch der Sitz der illegalen NSDAP-Gauleitung für NÖ. Deswegen muss er sehr oft bei NS-Demonstrationen eingreifen.

Nach dem Anschluss wird er sofort vom Dienst suspendiert, verhaftet und vom 16. bis 19.3.1938 in Krems in Schutzhaft genommen. Darüber hinaus muss er zwei Hausdurchsuchungen und zehn Einvernahmen durchstehen. Er steht unter Gestapoaufsicht. Im Februar 1939 erfolgt ohne Abfertigung die Entlassung aus dem Landesdienst. In den folgenden Jahren bringt er seine Familie mit Posten in der Wirtschaft durch und zwar 1939/40 als Geschäftsführer der K.E. Damisch Fahrzeug-Fabrik in St. Pölten und anschließend als kaufmännischer Leiter der Kabelfabrik Huber

Nach der Befreiung Wiens trifft Hans Vanura am 16.4.1945 im Palais Auersberg, dem Sitz der Widerstandsbewegung 05, mit Leopold Figl zusammen, der Hans Vanura am 18.4.1945 mit dem Wiederaufbau der Landesverwaltung betraut und zum Landesamtsdirektor bestellt; das Amt übt er bis zu seiner Pensionierung 1965 aus. In dieser Funktion ist er auch „Beauftragter der niederösterreichischen Landesregierung zur sowjetischen Kontrollkommission“. Dreimal entgeht Hans Vanura nur knapp der Verhaftung und der Deportation in die Sowjetunion. Trotzdem gelingt es ihm in relativ kurzer Zeit, den Verwaltungsapparat des Landes Niederösterreich wieder in Gang zu bringen.

Orte

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 370/371.

Hans Vanura

Landesamtsdirektor (Niederösterreich)
* 28. Juni 1899
Wien
† 22. Feb. 1985
Klosterneuburg
Entlassung, Haft, Widerstandskämpfer (unentdeckt)