Ordo Franciscanus Saecularis Österreich OFS
Der Ordo Franciscanus Saecularis (deutsch Franziskanischer Säkularorden) zählt zum sogenannten Dritten Orden des heiligen Franz von Assisi und damit zur franziskanischen Ordensfamilie. Dem katholischen Institut des geweihten Lebens gehören Frauen und Männer an, die sich der franziskanischen Idee und Tradition verbunden fühlen und in diesem Geist „in der Welt“ leben wollen.
Der OFS gehört zu den ältesten heute noch existierenden geistlichen Laienbewegungen der katholischen Kirche. Seine Anfänge reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Er ist jedoch nicht von Franziskus selbst gegründet worden, auch wenn dies lange so dargestellt wurde; Franziskus gilt als Initiator der „Bußbruderschaft“ für Laien. Als Gläubige, die nicht in einer ehelosen klösterlichen Gemeinschaft leben wollten, aber doch ihr Leben nach dem Evangelium ausrichten wollten, Franziskus um Anregung für ihr Leben baten, gab er ihnen mit seinem „Brief an die Gläubigen“ 1221 einen Impuls für ein intensives christliches Leben in Familie und Arbeitswelt. Die offizielle Anerkennung der Gemeinschaft erfolgte erst 1289, lange nach dem Tod des Franziskus, durch Papst Nikolaus IV.
Die heute gültige Fassung der Regel wurde 1978 von Papst Paul VI. bestätigt und der Orden offiziell in „Ordo Franciscanus Saecularis“ (OFS) umbenannt. In dieser Zeit wurde im deutschsprachigen Raum der Name „Franziskanische Gemeinschaft“ für den Dritten Orden üblich, der bis 2012 öffentlich verwendet wurde. Der neuen Regel zufolge sollten sich die Mitglieder der Gemeinschaft weniger an konkreten Verhaltens- oder Gebetsverpflichtungen orientieren (wie es die Regel Leos XIII. von 1883 vorsahen), sondern mehr an jenen Anregungen, die Franziskus selbst seinen Anhängern gegeben hatte, um „im Vertrauen auf den Vater unter Führung des Heiligen Geistes den Fußspuren Jesu Christi nachzufolgen durch ein Leben nach dem Evangelium: als Antwort auf die Liebe Gottes, als Geschwister aller Geschöpfe, anspruchslos und dienstbereit, dankbar und froh, dem Frieden verpflichtet in jeder Beziehung, missionarisch durch das einfache Leben mit anderen, den Armen und Schwachen besonders verbunden, mitverantwortlich für den Aufbau der Kirche durch ständige Erneuerung, kontemplativ im Alltag, in den Geschöpfen und in den Ereignissen Gottes Geschichte mit den Menschen erblickend.“
Die Drittordensmitglieder bleiben im Allgemeinen in ihrem Beruf und ihrem Lebensumfeld, gegebenenfalls also auch in ihrer Ehe und ihrer Familie. Ähnlich wie im Ersten und Zweiten Orden geht der Aufnahme eine Zeit des Kennenlernens voraus. Es folgt eine in der Regel wenigstens einjährige Zeit der Unterweisung, nach der sich die Mitglieder durch ein zeitliches oder lebenslanges Versprechen an die Gemeinschaft binden. Ein Gelübde auf die Evangelische Räte (Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam) legen die Mitglieder nicht ab. In den kanonisch errichteten örtlichen Gemeinden treffen sich die Mitglieder des OFS allmonatlich zu wenigstens einer Versammlung mit Gebet und Schriftlesung.
Die Homepage für Österreich ist www.ofs-oesterreich.at.
Quellen
- Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Ordo_Franciscanus_Saecularis