Prälat Dr. Erwin Hesse

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Erwin Hesse (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

9. März 1907, Wien

Gestorben:

1. April 1992, Wien

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Gestapohaft 11.10.1939 - 17.12.1939,
Gauverbot 15.01.1940

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Frankonia Wien

Lebenslauf

Erwin Hesse wird in Wien-Mariahilf als Sohn des Angestellten Edmund und seiner Eherfrau Josefa, geb. Rösl geboren. Nach der Matura studiert er in Wien, Münster und Berlin und wird 1931 zum Priester geweiht. Danach ist er als Kaplan in Wolkersdorf und Großjedlersdorf tätig und engagiert sich bei Jungösterreich und später im Bund Neuland. Ab 1935 unterrichtet er an der Bundeserziehungsanstalt Traiskirchen [heute: Flüchtlingsheim].

In diesen Funktionen erlebt er die Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich im März 1938. Bereits am 31. März 1938 wird er von den neuen Machthabern seiner Funktion als Religionslehrer entbunden.

Im Herbst 1938 wird er zum Hochschulseelsorger der Erzdiözese Wien und zum Kaplan in Wiener Neudorf berufen aber am 11. November 1939 von der Gestapo verhaftet. Nach seiner Enthaftung 17. Dezember 1939 erhält er Gauverbot, wird nach Brünn verbannt und dort zum Reserve-Lazarett-Pfarrer bestellt. Darüber hinaus wird er Rektor für Deutschen an der Kirche der Barmherzigen Brüder in Wien. Trotzdem kann er noch im Oktober 1941 an der Universität Wien in Theologie promovieren.

1945 tut er sich beim „Brünner Todesmarsch“ besonders bei der Fürsorge um die Vertriebenen hervor. In Wien angekommen, wird er Kaplan in St. Peter und Flüchtlingsseelsorger der Erzdiözese Wien. 1946–1979 ist er Pfarrer in Wien-St. Rochus. Er wird mit dem Titel „Prälat“ ausgezeichnet.

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 120.

Diözesanarchiv Wien

Erwin Hesse

Priester
* 9. März 1907
Wien
† 1. Apr. 1992
Wien
Gauverbot, Haft