Hofrat Heinrich Anton Hüttl

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Heinrich Hüttl
Bild: BPDion Wien

Personalia

Geboren:

4. Juli 1891, Wien

Gestorben:

3. Jänner 1973, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 11.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 20.09.1938,
Entlassung 31.01.1939

KZ-Nummer:

13812

Ehrungen:

Karl Truppenkreuz

Bronzene Tapferkeitsmedaille

Tiroler Landesgedenkmünze

Kriegserinnerungsmedaille

Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich

Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Ungarische Kriegserinnerungsmedaille

Chinesischer Polizeiverdienstorden II. Rang II. Klasse

Offizierskreuz des Ordens der Krone von Italien

Lebenslauf

Heinrich Anton Hüttl kommt in Wien als ehelicher Sohn des Zollinspektors Heinrich Hüttl und seiner Gattin Maria, geborene Grien, zur Welt. Nach der Volksschule besucht der das k.k. Erzherzog Rainer Realgymnasium [heute: Gymnasium Sperlgasse] im 2. Wiener Gemeindebezirk, wo er 1910 maturiert. Danach inskribiert er Jus an der Universität und wird 1915 zum Doktor der Rechte promoviert.

Im November des gleichen Jahres wird Heinrich Hüttl in den I. Weltkrieg, in das Infanterieregiment Nr. 84 'Freiherr von Bolfras' eingezogen, hat 1917 und 1918 seinen Frontdienst und rüstet nach der Niederlage Österreich-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarchie und der Vertreibung der Habsburger 1918 als Leutnant ab. 1919 tritt er in den Dienst der Polizeidirektion Wien ein. 1921 heiratet er Franziska Netrwal und wird in weiterer Folge Vater zweier Töchter.

Nach etwas mehr als vier Jahren im kriminalistischen Dienst avanciert Heinrich Hüttl 1924 zum Lehrer und 1930 zum Kommandanten der Wiener Polizeischule. 1935 wird er zusätzlich Leiter der Offiziersakademie der Wiener Polizei. Ab 1930 ist er darüberhinaus ehrenamtlich Vorsitzender des Polizei-Sportvereines, einem der damals größten Sportvereine Wiens.

Heinrich Hüttl ist ein strenger Verfechter der Überparteilichkeit der Polizei, weshalb er sich niemals politisch engagiert, aber auch kein parteipolitisches Agieren seiner Polizeischüler toleriert. Ab 1933 geht er daher entschieden und energisch gegen nationalsozialistisch eingestellte Polizeischüler vor und entfernt diese aus dem Polizeidienst.

Noch in der Nacht vom 11. März 1938 auf den 12. März 1938, dem Tag des Einmarsches der deutschen Wehrmacht in Österreich und dem damit verbundenen Untergang des freien und unabhängigen Österreichs, wir Heinrich Hüttl verhaftet und mit dem sogenannten 'Prominententransport' am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Von dort wird er am 20. September 1938 auf freien Fuß gesetzt, seine Entlassung aus dem Polizeidienst erfolgt am 31. Jänner 1939. Während des II. Weltkrieges ist er als selbständiger Handelsvertreter berufstätig.

In Wien erlebt Heinrich Hüttl die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945. Er wird sofort wieder in den Dienst, als Zentralinspektor der Wiener Sicherheitswache, gestellt. 1946 erfolgt seine neuerliche Bestellung zum Leiter der Polizeischule und zusätzlich zum Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Wien.

Heinrich Hüttl geht am 31. Dezember 1956 in den Ruhestand und verstirbt mit 81 Jahren in Wien.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Archiv der Bundespolizeidirektion Wien

Archiv der Universität Wien

Matricula Online

Heinrich Hüttl

Beamter
* 4. Juli 1891
Wien
† 3. Jänner 1973
Wien
Entlassung, Haft, KZ Dachau