Felix Kern

Felix Kern

Personalia

Geboren:

21. Mai 1892, Unterweißenbach

Gestorben:

23. Oktober 1955, Linz

Beruf:

Direktor des oberösterreichischen Bauernbundes

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 16.07.1938, KZ Dachau 16.07.1938 - Frühjahr 1939, Haft 22.07.1944 - 17.10.1944, Arbeits- und Erziehungslager Schörgenhub 17.10.1944 - 24.12.1944

KZ-Nummer:

16397

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Austria Wien, K.Ö.St.V. Rugia Ried

Lebenslauf

Felix Kern besucht auf Fürsprache seines Religionsprofessors Peter Kitlitzko 1902 das k. k. Staatsgymnasium in Ried im Innkreis. Ried ist eine der liberalen Hochburgen Oberösterreichs, und am Ort existiert eine Reihe von deutsch-freiheitlichen Korporationen. Felix Kern schließt sich aber der 1908 gegründeten katholischen Mittelschulverbindung Rugia. Dies zu einer Zeit, da die Verbindungen noch im Geheimen existieren müssen, eine Entdeckung der Mitgliedschaft zumindest das consilium abeundi zur Folge gehabt hätte. Er gründet zusammen mit seinem Religionslehrer die „Marianische Kongregation“ am Staatsgymnasium. Am 13.7.1911 maturiert Felix Kern und entscheidet sich für das Studium der katholischen Theologie. 1911 tritt er in das Bischöfliche Priesterseminar in Linz ein, das er aber 1912 wieder verlässt.

1912 inskribiert er an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät in Wien und tritt 1913 der Studentenverbindung Austria Wien bei. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldet er sich als Einjährig-Freiwilliger und wird dem k. k. Landes-Schützen-Infanterieregiment 37 [LIR 37] in Gravosa [Gruz] in Dalmatien zugeteilt. Nach mehreren schweren Verwundungen an verschiedenen Kriegsschauplätzen, zuletzt in der 12. Isonzoschlacht am 24.10.1917, kehrt er 1918 als Oberleutnant d. R. mit neun hohen Kriegsauszeichnungen dekoriert aus dem Krieg zurück.

Anschließend setzt er sein Jusstudium zunächst in Innsbruck fort, entscheidet sich dann aber ohne Studienabschluss für die politische Laufbahn. Zunächst wird er als Vertreter der Frontsoldaten in die provisorische Landesversammlung, dann in der Christlichsozialen Partei in Oberösterreich. Weitere wichtige Aufgaben folgen: 1919 Mitglied im Katholischen Preßverein der Diözese Linz und Beitritt zum Oberösterreichischen Bauernbund, 1922 dort leitender Sekretär und ab 1923 Direktor, 1925–1938 Landesrat, 1925–1934 OÖ-Landtagsabgeordneter und 1927–1931 NR-Abgeordneter; in allen Ämtern vertritt er die CSP.

Felix Kern wird nach dem Anschluss am 13.3.1938 verhaftet und in das Polizeigefängnis in Linz, Mozartstraße, eingeliefert. Am 18.3.1938 wird er all seiner Ämter enthoben und am 16.7. ins KZ Dachau überstellt. Krankheitshalber wird er im Frühjahr 1939 nach München in ein Krankenhaus verlegt, am 17.4.1939 von dort nach Linz überführt und am 21.4.1939 enthaftet. Ab 1.8.1939 findet er eine Anstellung in der Diözesanfinanzkammer des Bischöflichen Ordinariates Linz und wird am 15.10.1940 zum Referenten und Rechtsberater ernannt. Dieses Amt übt er bis zum 9.6.1945 aus.

Nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wird er am 22.7.1944 von der Gestapo verhaftet und am 17.10.1944 ins Arbeitserziehungslager [AEL] Schörgenhub überstellt, wo er am Hl. Abend 1944 entlassen wird.

Nach dem Krieg übernimmt Felix Kern wieder das Amt des Direktors des Bauernbundes Oberösterreich und wird u. a. 1947–1955 in seinem Heimatland Landeshauptmann-Stellvertreter. In dieser Funktion verstirbt der sechsfache Familienvater im Jahre 1955

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 158/159.; Photo: ÖVfStg

Felix Kern

Direktor des oberösterreichischen Bauernbundes
* 21. Mai 1892
Unterweißenbach
† 23. Okt. 1955
Linz
Haft, KZ Dachau