Oberschulrat Pauline Magdalena Schiefthaler

Personalia

Geboren:

7. Juni 1889, Wien

Gestorben:

15. September 1965, Wien

Beruf:

Lehrerin

Verfolgung:

Entlassung 31.05.1938

Mitgliedschaften

Marianische Kongregation

Lebenslauf

Pauline Magdalena Schiefthaler wird im 19. Wiener Gemeindebezirk geboren, wo sie die Volksschule und die Bürgerschule besucht. Danach besucht sie die Lehrerinnenbildungsanstalt im gleichen Bezirk und maturiert dort im Jahre 1909. Ihre Lehramtsprüfung absolviert sie 1912, fängt an als Volksschullehrerin zu arbeiten und erlebt 1918 den Untergang der österreich-ungarischen Monarchie. Die gläubige Katholikin ist in der Marianischen Kongregartion engagiert.

Danach unterrichtet sie an unterschiedlichen Wiener Volksschulen, bis sie Lehrerin an der Volksschule Kienmayergasse im 13. Wiener Gemeindebezirk wird. In den 1930er Jahren engagiert sich die Gegnerin des Nationalsozialismus und überzeugte Österreicherin in der Vaterländischen Front. 1936 avanciert sie zur Direktorin der Volksschule Kienmayergasse.

In dieser Funktion erlebt sie auch den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs, als am 12. März 1938 die deutsche Wehrmacht einmarschiert. Bereits am 17. März 1938 wird sie von den neuen Machthabern auf unbestimmte Dauer beurlaubt und mit 31. Mai 1938 durch Zwangspensionierung entlassen.

Da eine derartige Leiterin für ein nationalsozialistisches Schulwesen eine schwere Belastung darstellt, wurde sie im März 1938 von ihrem Leiterposten enthoben und über Ansuchen in den Ruhestand versetzt.

Politische Beurteilung der NSDAP über Pauline Scheifthaler

Am 12. Oktober 1939 wird Pauline Schiefthaler in der Gemeinde Wien angestellt, kündigt dort jedoch am 25. Februar 1942, nachdem es offensichtlich zu Problemen mit dem Vorgesetzten kam.

Ohne Arbeit erlebt sie die Befreiung Österreichs im Mai 1945. Sie wird mit 1. März 1946 rehabilitiert und tritt mit 4. März 1946 ihren Dienst als Direktorin der Volksschule Viriotgasse an. Sie bleibt in dieser Position bis zu ihrer Ruhestandsversetzung Ende Dezember 1954.

Frau VDir. Schiefthaler war eine Pädagogin, die sich mit all ihren Kräften dem Lehrberuf hingab. Ihr Fleiß, ja ihre Opferbereitschaft, waren bezirksbekannt. Ihre besondere Stärke lag in ihrer Erziehungskunst. Diese betätigte sie aber nicht bloß an den Kindern mit bestem Erfolg, es gelang ihr auch stets, die Lehrer in ihrer Schule und die Eltern der Kinder weise für ihre guten Absichten zu gewinnen.

Beurteilung über Pauline Schiefthaler nach ihrer Ruhestandsversetzung 1955

Pauline Schiefthaler verstirbt ledig und kinderlos mit 76 Jahren und findet ihre letzte Ruhestätte am Friedhof Grinzing im 19. Wiener Gemeindebezirk.

Orte

Wohnort:

Quellen

Bildungsdirektion Wien

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Friedhöfe Wien

Pauline Schiefthaler

Lehrerin
* 7. Juni 1889
Wien
† 15. Sep. 1965
Wien
Entlassung