Professor Josef Lentsch
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft März 1938 (sieben Wochen),
Entlassung 1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Josef Lentsch maturiert 1928 mit Auszeichnung bei den Schulbrüdern an der LBA in Wien-Strebersdorf. Danach arbeitet er zunächst als Volksschullehrer. Als Junglehrer beschäftigt er sich mit Volkskultur. 1935 beruft ihn die Apostolische Administratur des Burgenlandes nach Sauerbrunn in die Schulverwaltung, 1937 legt er die Lehrbefähigungsprüfung für Hauptschulen ab. Er arbeitet in dieser Zeit auch mit an der Erstellung des zweibändigen „Burgenländischen Lesebuchs“ und verfasst für verschiedene Zeitschriften pädagogische und volksbildnerische Artikel.
Als Gegner des Nationalsozialismus wird er nach dem Anschluss zunächst für sieben Wochen in Eisenstadt inhaftiert, anschließend als Lehrer nach Poppendorf versetzt und mit Wirkung vom 1. November 1938 dort entlassen sowie mit fünfzig Prozent der Aktivbezüge in den Ruhestand versetzt. Er arbeitet zunächst als Buchhalter in der Ziegelei des Lorenz Karall und dann als Angestellter der Finanzkammer der Apostolischen Administratur des Burgenlandes. 1940 erfolgt die Einberufung zur deutschen Wehrmacht, 1945 gerät er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Nach der Rückkehr ins Burgenland übernimmt er die Aufgabe des Landesparteisekretärs der erst kürzlich gegründeten ÖVP (bis 1960) und zieht 1945–1960 in den Burgenländischen Landtag ein. Als Mitglied der Burgenländischen Landesregierung ist er ab 1949 als Landesrat für das Schulwesen tätig. 1958 wechselt er in das Amt des Ersten Landtagspräsidenten. 1961 wird er zum Landeshauptmann gewählt. Während des Wahlkampfes zur Wiederwahl 1964 erkrankt er schwer und verliert die Wahl.
1968 legt er alle politischen Ämter nieder. Er verfasst auch zahlreiche volkskundliche Artikel und dokumentiert über 4.000 deutschsprachige Marienlieder.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 203/204.; Photo: ÖVfStg