Gereon (Josef) Ausserlechner OPraem

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Gereon Ausserlechner (Eduard Wallnöfer Platz)

Personalia

Ordensname:

Gereon, OPraem

Geboren:

4. September 1904, Kantisch

Gestorben:

13. Juni 1944, KZ Dachau

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 03.03.1943 - 04.03.1943,
KZ Dachau 04.03.1943- 13.06.1944,
Ermordet am 13.06.1944

KZ-Nummer:

44.970

Lebenslauf

Josef Ausserlechner wird als drittes von sieben Geschwistern in Kartitsch in Osttirol, als Bauernsohn geboren. Sein Vater erliegt 1916 seinen Kriegsverletzungen in Prag. Durch den frühen Tod seines Vaters müssen alle Kinder in der heimischen Landwirtschaft arbeiten, um die Familie finanziell über Wasser halten zu können. Zwischen 1910 und 1918 besucht er die zweiklassige Volksschule in Kartitsch, um im Anschluss einen einjährigen Kurs an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz zu absolvieren. Danach arbeitet er als Landwirt.

Nach dem Tod der Mutter 1927 übernimmt Josef Ausserlechners älterer Bruder den elterlichen Hof und Josef Ausserlechner arbeitet dort kurzfristig, tritt aber noch im gleichen Jahr in den Orden der Prämonstratenser im Stift Wilten ein. Am 19. Mai 1928 wird er eingekleidet und erhält den Ordensnamen Gereon. Am 22. Mai 1929 legt er seine zeitliche Profess ab und schließlich am 22. Mai 1932 die Ewige Profess. Er ist einfacher Laienbruder und betätigt sich als Gärtnergehilfe und im Refektorium.

Dort erlebt Gereon Ausserlechner die Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich. Nach der Aufhebung des Stiftes durch die Nationalsozialisten kehrt er in seine Heimat Kartitsch zurück, wo er zuletzt im Haus Nr. 39, im Gasthof Neuwirt der Anna Scherzer wohnt und als Hausdiener beschäftigt ist. Er wird als “arbeitsscheuer Betbruder” beschimpft, der nicht wie andere Männer Dienst an der Front leistet. Daher muss er von seinem Bruder versteckt werden, sein Versteck wird jedoch verraten. Sämtliche Biographien und amtliche Akten verschweigen, aus welchem genauen Grund Gereon Ausserlechner am 3. März 1943 verhaftet und einen Tag später in das KZ Dachau eingeliefert wird. Sein Mitbruder und damaliger Stifts-prior Heinrich Pregenzer, O.Praem. vermutet, dass die Ursache seiner Verhaftung nach mehrmaliger furchtloser Verwarnung im Widerstand gegen die ihm zugewiesene Arbeitsstelle gelegen sei. Tatsache ist: Jedem Kartitscher ist bekannt, dass Gereon Ausserlechner ein kompromissloser Gegner des Nationalsozialismus ist, und an seiner Inhaftnahme der fanatische Ortsgruppenleiter Innerkofler, der Lienzer Kreisleiter Erwin Goltschnigg, der Gestapo-Chef Zellhofer und der Burgermeister Andrä Außerlechner teilnahmen.

Gereon Ausserlechner erhält die Häftlingsnummer 44.970. Am 13. Juni 1944 verstirbt er um 11:20 Uhr im KZ Dachau an den Folgen einer Verletzung durch einen Fliegerangriff. Die vom Standesamt Dachau II ausgestellte Sterbeurkunde Nr. II 119/1944 vom 16. Juni 1944 enthält dagegen keine Angaben der Todesursache. Ein überlebender Mithäftling aus Birnbaum in Kärnten bezeugte, wie ein SS-Mann diesen auf dem Rücken über eine Treppe im Lager herunterzog und auf ihn Wachhunde hetzte.

Gereon Ausserlechner liegt in Dachau begraben.

Orte

Standort:

Wohnort:

Quellen

  • Eduard Wallnöfer Platz unter www.eduard-wallnoefer-platz.at
  • Mikrut, Jan (2000): Blutzeugen des Glaubens. Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Band 3 (Wien), S. 63–68.

Gereon Ausserlechner OPraem

Priester
* 4. September 1904
Kantisch
† 13. Juni 1944
KZ Dachau
Haft, Ermordet