Dr. Franz Rupertsberger

Personalia

Geboren:

14. Februar 1901, Peuerbach

Gestorben:

29. November 1983, Linz

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 15.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 22.04.1940

KZ-Nummer:

13807

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Austria Wien

Lebenslauf

Franz Rupertsberger besucht anfangs das Bischöfliche Petrinum in Linz-Urfahr und wechselt dann zum Staatsgymnasium in Ried im Innkreis, wo er 1920 die Matura erlangt. Er fasst zunächst den Entschluss, in den Orden der Augustiner Chorherren in St. Florian einzutreten. Nach sieben Monaten beendet er das Noviziat und beginnt das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Wien. 1921 tritt er der Studentenverbindung Austria Wien bei.

Um sein Studium finanzieren zu können, ist er 1925–1929 nebenberuflich als Sekretär der christlich-sozialen Fraktion des Bundesrates tätig. Nach Promotion 1925 und Staatsprüfung 1929 bewirbt er sich um eine Anstellung im Staatsdienst. Der damalige Bundeskanzler Prälat Dr. theol. Ignaz Seipel (1876–1932) befürwortet das Gesuch. 1929 wird er als Konzeptbeamter bei der Bundespolizeidirektion Wien aufgenommen. 1932 erfolgt die Zuteilung als staatspolizeilicher Referent „zur Bekämpfung der NS-Bewegung“ bei der Polizeidirektion Wien, wo er „maßgebend auf die Bestrafung der Angehörigen der NSDAP während der Verbotszeit Einfluss genommen hat.“ – so der spätere Vorwurf in der Stapo-Akte.

Seit Anfang 1934 gehört er der VF an. Zur Zeit des Attentats auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuss ist Franz Rupertsberger schwer erkrankt. Ende 1934 wird er in das Bundeskanzleramt, Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, berufen und 1936 in den Personalstand des BKA übernommen. 1937 wird ihm das Referat Bekämpfung des Marxismus übertragen.

Nach dem Anschluss wird Franz Rupertsberger am 15.3.1938 in Schutzhaft genommen und am 1.4.1939 mit dem Prominententransport (Gestapo-Liste Nr. 67) ins KZ Dachau überstellt. Nach Zwischenaufenthalt im KZ Flossenbürg wird er am 22.4.1940 aus Dachau entlassen. Als Begründung für die sofortige Entlassung als Beamter im BKA und die Inhaftierung wird zum einen seine als „für den Nat. Soz. so verderbliche Tätigkeit“ als damaliger Referent angeführt und zum andern, dass seine Frau als Tochter des HR Dr. Bernhard Pollak, Leiter der Staatspolizei Wien, väterlicherseits eine Halbjüdin („Mischling 1. Grades“) sei, wie in seinem Stapo-Akt ausdrücklich vermerkt ist. Nach der Entlassung aus dem KZ arbeitet er als Versicherungsvertreter und ist dann Leiter einer kleinen Baufirma.

Nach dem Krieg übernimmt Franz Rupertsberger bis Ende 1945 die kommissarische Leitung der Sparkasse Peuerbach, wechselt 1946 wieder in den Polizeidienst und wird zum Sicherheitsdirektor für OÖ bestellt. 1948 tritt er bei Austria aus und am 30.10.1948 der Freimaurerloge „Zu den sieben Weisen“ in Linz bei, wo er als Gründungsmitglied am Auf- und Ausbau der Loge maßgeblich beteiligt ist. Er bekleidet hier 1951–1959 das Amt des Meisters vom Stuhl. Mit seiner Berufung zum Leiter der Staatspolizei in Wien 1959 wechselt er in die Loge „Gleichheit“ in Wien.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 289/290.

Franz Rupertsberger

Beamter
* 14. Feb. 1901
Peuerbach
† 29. Nov. 1983
Linz
Haft, KZ Dachau, KZ Flossenbürg