Dr. Maximilian Platter

Maximilian Platter

Personalia

Geboren:

7. September 1885, Hötting

Gestorben:

24. Juli 1957, Salzburg

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Entlassung 1938,
Haft 23.03.1944 - Mai 1945

Mitgliedschaften

K.Ö.H.V. Carolina Graz, K.Ö.St.V. Traungau Graz, A.V. Austria Innsbruck

Lebenslauf

Maximilian Platter wird in Innsbruck geboren, seine Familie kehrt aber bald in das heimatliche Südtirol nach Terlan zurück. Er besucht das Staatsgymnasium in Meran, wo er 1904 maturiert. Er geht zum Studium der Rechtswissenschaften nach Innsbruck und wird 1904 bei der Studentenverbindung Austria Innsbruck aufgenommen. Im Herbst 1907 wechselt er nach Graz und tritt dort der Studentenverbindung Carolina Graz bei. Als bei deren 20. Stiftungsfest am 29.5.1908 die Studentenverbindung Traungau Graz gegründet wird, wird Maximilian Platter Gründungsmitglied. Er betätigt sich also damals in der Zeit des „akademischen Kulturkampfes“ als einer der Vorkämpfer des katholischen Couleurstudententums. Bald legt er trotz der heftigen Kämpfe zwischen nationalen und katholischen Studenten seine Staatsprüfungen ab und promoviert 1910 in Graz zum Doctor iuris.

Nach der Promotion wird er in Triest Polizeikommissär und, nachdem Triest italienisch geworden ist, bekleidet er dieses Amt in Graz, wo er Polizeirat wird. 1925 wird ihm die Leitung der Bahnpolizei in Salzburg übertragen. Bald wird Maximilian Platter Oberpolizeirat, Regierungsrat, Hofrat und Stellvertreter des Polizeidirektors von Salzburg.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wird er am 23.3.1938 vom Dienst enthoben und zum 1.1.1939 gemäß § 4 Abs. 1 der Verordnung zur Neuordnung des Österreichischen Berufsbeamtenturns mit gekürzten Bezügen zwangspensioniert, doch wird ihm die Pension nie ausbezahlt, da seine Gattin als Photoateliersinhaberin ihn mit erhalten kann. Am 23.3.1944 kommen beide in Untersuchungshaft; die Gattin wird im Juli 1944 entlassen, er selbst wird vom Volksgerichtshof wegen Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung und Abhörens von Feindsendern zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er bis zum Kriegsende im Zuchthaus Straubing in Oberbayern verbringt. Hier erkrankt er an Flecktyphus.

Nach dem Krieg wird er als Polizeidirektorstellvertreter reaktiviert und ist von 1945 bis Ende 1956 Mitglied des Verfassungsgerichtshofes.

Orte

Wohnort:

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 466/467.

Maximilian Platter

Beamter
* 7. Sep. 1885
Hötting
† 24. Juli 1957
Salzburg
Entlassung, Haft