Corbinian (Alexander) Hofmeister OSB
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Gestapohaft Ostern 1943 - 19.04.1944,
KZ Dachau 19.04.1944 - 05.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Der in Böhmen geborene Alexander Hofmeister kommt als Siebenjähriger nach dem frühen Tod seiner Eltern unter die Obhut seiner Schwester. Er übersiedelt zunächst nach Tittling, dann nach Landshut und kommt schließlich nach Dingolfing. Dort besucht er das Gymnasium und wechselt – auf Anraten seines Heimatpfarrers – in das Knabenseminar der Benediktinerabtei Metten in Niederbayern. Nach der Matura tritt er 1910 in den Orden der Benediktiner (OSB) ein und erhält bei der ersten Profess am 16. November 1911 den Ordensnamen Corbinian. Das Philosophie- und Theologiestudium absolviert er zunächst im Rahmen des Hausstudiums des Klosters, wechselt dann zur Universität Innsbruck und beschließt die Ausbildung an der Theologischen Hochschule in Eichstätt.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wird er 1914 in Metten zum Priester geweiht. An der Ludwig-Maximilian-Universität in München absolviert er anschließend ein Philologiestudium (Englisch und Französisch), das er 1919 abschließt. Nach einem längeren Studienaufenthalt 1924–1926 in der Benediktinererzabtei S. Vincent in Latrobe (Pennsylvania/USA) sowie in Belmont Abbey (North Carolina/USA) und in der Downside Abbey in England kehrt er 1927 als Lehrer für neue Sprachen an die Klosterschule in Metten zurück. 1929 wird er dort zum Abt gewählt.
Er steht von Anfang an dem Nationalsozialismus skeptisch bis ablehnend gegenüber. Während seiner Amtszeit muss er auf Beschluss der nationalsozialistischen Behörden am 31. März 1939 das über hundertjährige Gymnasium „Alma Mater Metamensis“ sowie das Kloster- und das Ordensseminar schließen. In der Benediktinerabtei Ettal kommt es in dieser Zeit vermehrt zu Treffen mit Personen des Widerstands.
Wegen seiner Mitarbeit in der Widerstandsgruppe um den evangelischen Theologen Dietrich Bonhöfer, Johannes Neuhäusler (den späteren Münchner Weihbischof) und Admiral Wilhelm Canaris wird Crobinian Hofmeister Ostern 1943 von der Gestapo verhaftet und zunächst im Berliner Polizeigefängnis inhaftiert. Anschließend wird er von April 1944 bis April 1945 in das KZ Dachau überstellt und dort als „Sonderhäftling“ im Kommandanturarrest des KZs in Zelle 35 untergebracht. Hier trifft er u. a. auch den evangelischen Pastor Martin Niemöller (Zelle 30) und Johannes Neuhäusler (Zelle 32).
Nach dem Krieg nimmt Abt Corbinian 1946 die vertriebenen und heimatlos gewordenen deutschen Benediktiner der böhmischen Abtei Braunau in Metten auf, denen später das ehem. Augustiner Chorherrenstift Rohr in Niederbayern als neue Heimstatt übergeben wird.
Orte
Verfolgung:
Quellen
- Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien), S. 129/130.