Dr. Franz Kolb
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Schulverbot 1938,
Haft 10.11.1939 - 09.12.1939,
Haft 19.04.1941 - 01.05.1941
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Nach der Matura 1905 am Bischöflichen Gymnasium Vinzentinum in Brixen tritt Franz Kolb in das dortige Priesterseminar ein und beginnt das Theologiestudium. Nach seiner Priesterweihe 1909 ist er zunächst als Kooperator in verschiedenen Gemeinden tätig, ehe er 1913 in Innsbruck seine Studien zur Geschichte, Geografie und Naturwissenschaften aufnimmt, wo er bei der Studentenverbindung Tirolia aufgenommen wird. Kriegsbedingt unterbricht er die Studien, weil er bis 1919 als Feldkurat und Divisonspfarrer im Abschnitt Pustertal eingesetzt ist. 1921 promoviert er zum Dr. phil. 1921–1923 ist er als Gymnasialprofessor am Vinzentinum in Brixen tätig, bis er von den faschistischen Behörden wegen seiner zu starken „tirolischen“ Gesinnung aus Südtirol ausgewiesen wird. Er wirkt dann als Rektor des Sieber’sche Waisenhauses in Innsbruck und ist als Religionslehrer sowie Verbandspräses der katholischen Arbeitervereine Tirols tätig.
1927–1934 wird er als Abgeordneter zum Nationalrat gewählt, wo er sich um die Sozialpolitik kümmert, und ist 1934–1938 Mitglied des Bundeskulturrates. Ab November 1926 ist Franz Kolb Obmann des Tiroler Arbeitsbundes und zeitweilig auch Vorsitzender der Tiroler Volkspartei. Er ist stets ein unermüdlicher Streiter für die Einheit Tirols. 1936 wird er Direktor der Lehrerbildungsanstalt [LBA] in Innsbruck.
Auf Grund seiner Ablehnung des Nationalsozialismus wird er nach dem Anschluss aus dem Schuldienst entlassen. Im Zusammenhang mit dem Bürgerbräukeller-Attentat auf Hitler wird er vom 10.11.1939 bis zum 9.12.1939 in Innsbruck inhaftiert. Nach der Auflösung des Klosters hat er das „Maria Waldraster-Gnadenbild“ vor der Beschlagnahme durch die Nationalsozialisten retten wollen und in seiner Pfarrei versteckt. Dafür wird er wegen angeblicher Entwendung des Gnadenbildes vom 19.4.1941 bis 1.5.1941 neuerlich verhaftet und eingesperrt. Von 1939–1941 lehrt er als Professor für Kirchengeschichte am Priesterseminar in Volders und in St. Michael in Matrei, dann wird er bis 1945 Pfarrer in Obernberg südlich von Innsbruck.
Nach dem Krieg ist er wieder bis 1950 als Religionslehrer in Innsbruck und als Landeskurat des Bundes der Tiroler Schützenkompanien tätig.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 172.; Photo: ÖVfStg