Dr. Franz Finstermann
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Schwer verletzt von SS-Mitgliedern 1938, Widerstandskämpfer (unentdeckt),
Mitgliedschaften
Lebenslauf
In der Nacht vom 10. auf den 11.3.1938 zieht der Medizinstudent Franz Finstermann, der 1929 der Mittelschulverbindung Vindobona I und 1933 der Studentenverbindung Austria Wien beigetreten war, mit einem Österreichischen Propagandatrupp (CVer und Arbeiter) – zusammen mit seinen Bundesbrüdern Heinz Geiger und August Rettenbacher – unter den Rufen „Heil Schuschnigg“ durch den VIII. Wiener Gemeindebezirk um Stimmung gegen einen Anschluss bei der geplanten Volksabstimmung zu machen. Vor dem Café Florianihof an der Ecke Florianigasse/Fuhrmannsgasse kommt es zu einem Zusammenstoß mit Angehörigen der SS-Standarte 89. Dabei wird Franz Finstermann durch Schüsse schwer verletzt, ebenso seine Bundesbrüder Heinz Geiger und August Rettenbacher, die anschließend im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Franz Finstermann engagiert sich später in der Widerstandsgruppe „Geheimgruppe Dr. Lerch“. Diese Bewegung ist so in Untergruppen aufgeteilt, dass sie nicht ausgeforscht werden kann. „Jeder hatte auf eigene Faust das zu tun, das den anderen nützlich sein konnte.“
Im Zweiten Weltkrieg ist er in Stalingrad eingesetzt. Während seiner Kriegsgefangenschaft betätigt er sich im Moskauer „Österreichischen Befreiungskomitee“. Nach der Entlassung studiert er Zahnmedizin weiter. Er verstirbt an infektiöser Gelbsucht, die in der Gefangenschaft nicht ausgeheilt worden ist.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 280.