Anton Stahl SJ

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Anton Stahl (Altkalks. Vereinigung 2/2013)

Personalia

Geboren:

17. Februar 1891, Pollschitz

Gestorben:

16. März 1956, Wien

Beruf:

Priester und Lehrer

Verfolgung:

Haft Mai 1944 - 29.07.1944,
KZ Dachau 29.07.1944- 29.04.1945

Lebenslauf

Anton Stahl wird als ältestes von neun Kindern einer Bauernfamilie im böhmischen Pollschitz, im Bezirk Bischofteinitz, geboren. Mit neuen Jahren überlebt er eine sehr schwere Nierenentzündung nur knapp. Mit 12 Jahren schicken seine Eltern ihren begabten Sohn ins Gymnasium nach Mariaschein [heute: Bohosudov in Tschechien]. Von dort aus tritt er 16-jährig – wie es damals häufig geschieht – in das Noviziat der Jesuiten und zwar in St. Andrä im Lavanttal ein. Nach dem Noviziat setzt er für die restlichen drei Gymnasialklassen als Scholastiker im Kollegium Kalksburg seine Ausbildung fort und maturiert 1912 daselbst. Dann folgen drei Jahre Philosophiestudium in Innsbruck. 1915-17 ist er bereits als Lehrer für Latein und Griechisch am Kollegium Aloisianum am Freinberg in Linz eingesetzt.

Nach seinem absolvierten Theologiestudium wird Anton Stahl am 26. Juli 1920 zum Priester geweiht. Danach unterrichtet er Griechisch und Latein in Mariaschein, wird ein Jahr später Rektor dieser Schule und bald darauf Direktor des Gymnasiums. 1934 geht er nach Duppau und wird am dortigen Jesuiten-Kolleg Direktor und Leiter des Hauses.

Dort erlebt Anton Stahl die Besetzung des sogenannten “Sudentenlandes” durch die Nationalsozialisten. Im Februar 1939 werden alle Jesuiten aus politischen Gründen aus dem Kolleg vertrieben. Anton Stahl geht an das Jesuiten Kolleg nach Innsbruck, bis dieses im Oktober 1939 aufgelöst wird. Er kehr daraufhin in die Prager Erzdiözese zurück.

Politisch macht er aus seiner Ablehnung gegenüber dem Nationalsozialismus keine Hehl. Als er gerade zu Maipredigten in Wien ist, wird er von der Gestapo verhaftet. Seinen Schwager zeigte ihn bezüglich des Abhörens von Auslandssendern an. Er wird nach Karlsbad überführt und dort zahlreichen Verhören unterzogen. Nach einer Verurteilung wegen des "Hörens von Feindsendern" wird Anton Stahl am 29. September 1944 in das KZ Dachau verschleppt. Dort bleibt er bis zur Befreiung am 29. April 1945.

Nach seiner Befreiung kehr er kurz nach Böhmen zurück, um dann aber an das Kollegium Aloisianum am Freinberg in Linz zu wechseln. Im Sommer 1949 wechselt er als Lehrer an das Kollegium Kalksburg wo er bald zum Schuldirektor aufsteigt.

Im Jahr 1954 wird bei Anton Stahl Darmkrebs diagnostiziert, an dem schließlich zwei Jahre später im Krankenhaus „Zum Göttlichen Heiland“ in Wien-Dornbach verstirbt.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Wirkungsstätte:

Quellen

Archiv P. Michael Zacherl, SJ

Zeitschrift der Altkalksburger Vereinigung 2/2013

Anton Stahl SJ

Priester und Lehrer
* 17. Feb. 1891
Pollschitz
† 16. März 1956
Wien
Haft, KZ Dachau