Prof. Dr. Otto Krammer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
vernichtet belastende Personalakten vor den Nationalsozialisten 1938, Entlassung 1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Otto Krammer wird als Sohn des späteren Wiener Landtagsabgeordneten Josef Otto Krammer, Beamten am k. k. Rechnungshof, geboren. Nach Absolvierung der Übungsvolksschule der Lehrerbildungsanstalt in der Sophienbrückengasse (nunmehr Kundmanngasse) wechselt er 1913 ans Landstraßer Gymnasium, wo er sich nach dem Ersten Weltkrieg ab Anfang 1919 im Christlich Deutschen Studentenbund (CDSB) engagiert. In dieser Gruppe entsteht im Herbst 1919 die Idee zur Gründung einer katholischen Mittelschulverbindung, die dann am 26. November d. J. mit Hilfe der Wiener Studentenverbindung Franco-Bavaria umgesetzt wird und den Namen Frankonia erhält.
Noch im Gymnasium besucht Otto Krammer den Bank- und Handelskurs und beginnt nach der Matura 1921 das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1925; Dr. iur. 1926). Von Mitte November 1925 bis Ende Juni 1926 absolviert er seine Gerichtspraxis und tritt 1927 in den Dienst der Post- und Telegraphendirektion Wien ein. 1933 wird er in das für die Post zuständige Bundesministerium für Handel und Verkehr einberufen und 1934 dem Bundeskanzleramt dienstzugeteilt. Dort ist er beim Bundeskommissariat für Personalangelegenheiten (Personalsektion) unter Sektionschef Arbogast Josef Fleisch tätig, das u. a. zu sorgen hat, dass das die Beamtenschaft nicht durch Nationalsozialisten unterwandert wird.
Im Zuge des Anschlusses vom 11. März 1938 gelingt es Otto Krammer, wichtige Unterlagen (Personalkarteien) aus seinem Büro im Bundeskanzleramt in Sicherheit zu bringen und diese auf der Straße durch einen Kanaldeckel in die Abwässer zu entsorgen. Er wurde unmittelbar nach dem Anschluss entlassen sowie dann Ende Januar 1939 mit der Hälfte des Ruhegenusses in den Ruhestand versetzt. 1940 wird dieser rückwirkend auf 75 Prozent gekürzt. Ab 1939 ist er in der Privatwirtschaft tätig und wird 1941 zur deutschen Wehrmacht eingezogen.
Nach dem Krieg wird Krammer rehabilitiert und arbeitet wieder in der Generaldirektion für die Post- und Telegraphenverwaltung im Verkehrsministerium. Dort avanciert er in der Folge zum Sektionschef und erhält den Titel des Professors verliehen.
Orte
Wohnort:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www. oecv.at/biolex; Stand: 22.09.2022.