abs.jur. Franz Frhr. Riccabona von Reichenfels
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft März 1938 - 05.05.1938,
Entlassung, Haft 1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Franz Riccabona, ältester Sohn von Rudolf von Riccabona zu Reichenfels [† 1970] und Maria Burlo von Ehrwall sowie Bruder von Anton Riccabona, muss knapp siebzehnjährig den Schulbesuch am Bozener Gymnasium unterbrechen und wird in das 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger eingezogen, um die bedrohte Heimat zu verteidigen.
Aus dem Krieg zurückgekehrt kann er im Juni 1919 in Bozen die Matura nachholen und das Jus-Studiums in Innsbruck beginnen. Er tritt 1920 der Studentenverbindung Austria Innsbruck bei. Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage erhält der Absolvent der Rechte zunächst in der Vormundschaftsabteilung des Caritasverbandes eine Anstellung und kann erst 1928 die Übernahme in den Richterdienst erwirken. Er wird Bezirksrichter in Dornbirn und Imst. 1934 wird er zum Staatsanwalt in Salzburg ernannt und dann 1936 nach Innsbruck versetzt.
Unmittelbar nach dem Anschluss wird er von seinem Dienstposten enthoben, sofort verhaftet und bis zum 5.5.1938 zunächst im Gestapo- und später im LG-Gefängnis Innsbruck inhaftiert. Nach seiner Enthaftung wird er fristlos aus dem Justizdienst entlassen und muss in einer Innsbrucker Baufirma als Buchhalter seinen Lebensunterhalt für die Familie verdienen, weil ihm auch die Betätigung in einem anderen akademischen Beruf untersagt worden ist. 1945 erfolgt eine neuerliche Verhaftung.
Nach dem Krieg wird er rehabilitiert und in der Folge Präsident des Landesgerichts.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 491/492.