Ministerialrat Dr. Friedrich Adalbert Lang
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 17.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 30.01.1942,
Entlassung 01.02.1939
KZ-Nummer:
Lebenslauf
Friedrich Adalbert Lang kommt in Wien als ehelicher Sohn des Wiener Magistratsbeamten Friedrich Lang und seiner Gattin Karoline, geborene Perihle, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das Staatsgymnasium im 8. Wiener Gemeindebezirk [heute: Piaristengymnasium], wo er 1917 maturiert. Danach wird er in den Ersten Weltkrieg eingezogen und kehrt im November 1918 heim.
Im Wintersemester 1918/19 inskribiert er Jus an der Universität Wien und wird 1922 zum Doktor der Rechte promoviert. 1930 beginnt er im Bundeskanzleramt als Referent zu arbeiten. Die überzeugte Gegner des Nationalsozialismus wird 1934 in das Staatspolizeiliche Büro in der Generaldirektion für öffentliche Sicherheit im Bundeskanzleramt versetzt und ermittelt dort gegen nationalsozialistische Beamte im öffentlichen Dienst. Sein kompromissloses Vorgehen gegen Nationalsozialisten in den Reihen des öffentlichen Dienstes bringt ihm viele Feinde ein.
Weltanschaulich war Dr. Lang dem Nationalsozialismus gegenüber ablehnend eingestellt und hat aus dieser, seiner Einstellung auch öffentlich nie Hehl gemacht. So bezeichnete Dr. Lang den Führer und Reichskanzler […] als Massenmörder.
[…]
Dr. Lang war streng vaterländisch eingestellt und ein unbedingter Anhänger der Systemzeitregierung. Aus diesem Grunde wurde seine Abgabe in das Konzentrationslager Dachau vorgenommen und ist eine Weiterbelassung im öffentlichen Dienste untunlich.
Am 12. März 1938 muss Friedrich Lang erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht. Am 17. März 1938 wird er verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Offiziell wird er am 1. Februar 1939 aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen wird das KZ Dachau kurzfristig für die SS geräumt und Friedrich Lang am 27. September 1939 in das KZ Flossenbürg überstellt. Seine Rücküberstellung in das KZ Dachau erfolgt am 2. März 1940. Er wird am 30. Jänner 1942 aus dem Konzentrationslager entlassen, kehrt zurück nach Wien und wird am 28. April 1943 zur Wehrmacht eingezogen.
In der Kriegsgefangenenschaft erlebt Friedrich Lang die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik am April bzw. Mai 1945. Am 25. September 1945 kehrt er zurück nach Wien, wird rehabilitiert und wieder in den öffentlichen Dienst aufgenommen. Nachdem er kurz in unterschiedlichen Ministerien arbeitet, erfolgt 1951 seine Ernennung zum Abteilungsleiter der Abteilung Opferfürsorge im Bundesministerium für soziale Verwaltung. 1962 heiratet er Christina Rudolf, geborene Pürrerfelner.
Friedrich Lang geht am 31. Dezember 1964 als Abteilungsleiter in den Ruhestand und verstirbt kinderlos mit 87 Jahren in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Neustift.
Orte
Wohnort:
Verfolgung:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Matricula Online
Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche
