Dr. Karl Mattes

Karl Mattes

Personalia

Geboren:

30. November 1905, Grund

Gestorben:

14. Oktober 1969, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Entlassung 1938,
Haft 1940 (20 Tage),
Berufsverbot,
Ortsverbot

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Aargau Wien

Lebenslauf

Karl Mattes maturiert 1927 am Gymnasium Hollabrunn und inskribiert zunächst für je ein Semester an der theologischen bzw. philosophischen Fakultät der Universität Wien. 1928 tritt er der Studentenverbindung Aargau bei. Dann wechselt er die Fakultät und wendet sich dem rechtswissenschaftlichen Studium zu, das er 1933 mit dem Doktor der Rechtswissenschaften abschließt. Nach der Gerichtspraxis wird er 1934 in den NÖ Landesdienst aufgenommen und der BH Hollabrunn dienstzugeteilt.

Der für März 1938 vorgesehene Wechsel an die BH Zwettl wird durch den Anschluss vereitelt. Karl Mattes wird im Mai 1938 dienst enthoben und es wird ein Verfahren „betreffend seine Dienstausübung vor dem Anschluss “ eingeleitet, das im November 1938 mit seiner Entlassung endet. Zuvor ist bereits im Oktober ein Aufenthaltsverbot in den Bezirken Hollabrunn, Horn und Mistelbach verhängt worden. Von Ende 1939 bis Mai 1941 ist Karl Mattes bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Kompaß in Wien beschäftigt, bis ihm durch den nationalsozialistischen Rechtswahrerbund eine weitere Beschäftigung in diesem Unternehmen aus politischen Gründen untersagt wird.

Ab 1941 steht Karl Mattes unter Polizeiaufsicht und verbüßt eine zwanzigtägige Untersuchungshaft. Obwohl er zunächst für wehrunwürdig erklärt worden ist, wird er im Juli 1944 zum Wehrdienst eingezogen und gerät gegen Ende des Krieges in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Aufgrund von Arbeitsunfähigkeit infolge schwerer Erkrankung wird er im August 1945 vorzeitig entlassen und nach seiner Heimkehr wieder in den Landesdienst aufgenommen.

Ab Oktober 1945 ist Karl Mattes bei der BH Mistelbach tätig, der er von April 1946 bis Ende 1956 als Bezirkshauptmann vorsteht. Karl Mattes wird mit Beginn des Jahres 1957 zum Leiter der Niederösterreichischen Agrarbezirksbehörde berufen, ein Amt, das er bis zu seinem Ableben ausübt. 1960–1965 ist er außerdem Bürgermeister der Gemeinde Pulkau (Bez. Hollabrunn)/NÖ.

Orte

Wohnort:

Grund 1 (Grund)

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 214/215.; Photo: ÖVfStg

Karl Mattes

Beamter
* 30. Nov. 1905
Grund
† 14. Okt. 1969
Wien
Entlassung, Tätigkeitsverbot, Ortsverbot, Haft