Generalinspektor Hofrat Dr. Rudolf Manda

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Rudolf Mandl
Bild: BPDion Wien

Personalia

Geboren:

14. Oktober 1882, Rudnik

Gestorben:

16. März 1958, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 11.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 24.12.1938,
Entlassung 31.01.1939

KZ-Nummer:

13827

Ehrungen:

Österreichische silberne Verdienstmedaille

Österreichische grosse silberne Verdienstmedaille

Österreichische goldene Verdienstmedaille

Österreichisches silbernes Verdienstzeichen

Österreichisches goldenes Verdienstzeichen

Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens

Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens

Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens

Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Jubiläumskreuz für Zivilstaatsbedienstete

Goldene Palme der Republik Frankreich

Fürstlich Liechtensteinische Regierungsjubiläums-Erinnerungsmedaille

Kommandeurskreuz des Sylvester-Ordens

Kommandeurskreuz des Ordens der Krone von Italien

Komturkreuz mit dem Stern des Ordens Polonialrestituta

Lebenslauf

Rudolf Manda kommt in Rudnik in Oberschlesien [heute: Rudnik in Polen] als ehelicher Sohn des Lehrers Edmund Manda und seiner Gattin Maria, geborene Matuszek, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das Gymnasium in Teschen [heute: Cieszyn in Polen] wo er 1901 maturiert. 1902 inskribiert er Jus an der Universität Wien. Zwischen dem 1. Oktober 1906 und dem 31. September 1907 unterbricht er sein Studium für ein sein Einjährig-Freiwilligen-Jahr beim Militär, wo er als Leutnant der Reserve abrüstet. Am 22. Juli 1908 wird er schließlich zum Doktor der Rechte promoviert.

Rudolf Manda tritt am 25. August 1908 in den Dienst der Polizeidirektion Wien ein. 1914 erfolgt seine Versetzung zur Sicherheitswache, wo er u.a. als Schulungskommandant und Referent für Bewaffnung und Ausrüstung tätig ist. Noch im gleichen Jahr heiratet er Auguste Stöger. 1927 ist er für die Neubewaffnung der Sicherheitswache und deren Ausrüstung mit Panzerwagen verantwortlich. 1933 avanciert Rudolf Manda zum Zentralinspektor und 1934 zum Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache. In dieser Funktion tritt er aktiv gegen illegale Nationalsozialisten und illegale nationalsozialistische Organisationen auf. Im Rahmen eines Treffen hochrangiger Polizeibeamter in Rom trifft er auf Reichsführer SS Heinrich Himmler. Von diesem Polizeitreffen verfasst er einen Reisebericht, mit kritischen Bemerkungen zu dem Reichsführer. Dieser Bericht wird Heinrich Himmler zugespielt, was später dazu beitragen wird, dass Rudolf Manda verhaftet wird.

[…]

Als Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache habe ich mich, insbesonders seit dem Verbot der NSDAP in Österreich bis zu meiner Verhaftung am 11. III. 1938 gegen die Ideen und Ziele des Nationalsozialismus in Wort und Tat eingesetzt und bei zahlreichen exekutiven Aktionen gegen die Nazi-Terrorakte, die mit der Waffe ausgetragen wurden (z.B. Naziputsch am 25. Juli 1934), in massgebender und entscheidender Stellung mitgewirkt.

Dass gerade ich hiebei in meiner an sich exponierten Stellung in der österr. Staatsexekutive mit besonderem Nachdruck getreten bin, geht wohl am klarsten daraus hervor, dass von den nach Tausenden zählenden Mitarbeitern in dem gleichen nazi-gegenerischen Sinne gerade ich und eine ansich kleine Gruppe von Polizeibeamten herausgegriffen, verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt wurden.

[…]

Rudolf Manda am 5. Februar 1946

Noch in der Nacht des Einmarsches der deutschen Wehrmacht in Österreich, vom 11. März 1938 auf den 12. März 1938 wird Rudolf Manda von der Gestapo verhaftet und mit dem sogenannten 'Prominententransport' am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Nach persönlicher Intervention von Auguste Manda bei Heirich Himmler, wird Rudolf Manda am 24. Dezember 1938 aus dem Konzentrationslager entlassen und kehrt zurück nach Wien. Er steht aber weiterhin unter ständiger Beobachtung der Gestapo.

In Wien erlebt Rudolf Manda die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945. Anfang Juli 1945 wird er bereits rehabilitiert und wieder in den Dienst gestellt. Er wird Leiter der Administrativ-Abteilung der Wiener Polizei steigt am 15. Juni 1948 zum Leiter des Büros des Wiener Polizeipräsidenten Josef Holaubek auf.

Rudolf Manda geht am 31. Dezember 1949 in den Ruhestand und verstirbt mit 75 Jahren kinderlos in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Wiener Zentralfriedhof.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Archiv der Bundespolizeidirektion Wien

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW)

Rudolf Manda

Beamter
* 14. Oktober 1882
Rudnik
† 16. März 1958
Wien
Entlassung, Haft, KZ Dachau