DI Alfred Klimesch

Alfred Klimesch

Personalia

Geboren:

24. Oktober 1909, Triest

Gestorben:

20. September 2000, Gmunden

Beruf:

Generaldirektor der Oberösterreichische Kraftwerke AG, OKA

Verfolgung:

Entlassung 13.03.1938

Mitgliedschaften

K.a.V. Norica Wien

Lebenslauf

Alfred Klimesch wird als Sohn eines k. u. k. Marine-Oberstabsarztes geboren und erlebt 1914 als knapp Fünfjähriger im Hafen von Triest die Überführung der Leichname des Thronfolger-Ehepaares. Nachdem der Vater bereits 1910 verstorben ist, übersiedelt die Mutter mit den Kindern nach dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 nach Linz. Dort besucht Alfred Klimesch das Gymnasium.

Nach der Matura mit Auszeichnung beginnt Alfred Klimesch das Studium der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Wien (Dipl.-Ing. 1932), wo er der Studentenverbindung Norica beitritt. Nach Beendigung seines Studiums tritt Alfred Klimesch in den Dienst der Oberösterreichischen Kraftwerke AG (OKA) und ist bei einem Umspannwerk tätig.

Anfang 1934 wechselt Klimesch zur Radio-Verkehrs AG (RAVAG), der Vorgängerin des ORF, und ist technischer Leiter des Senders Linz. Beim Juli-Putsch der Nationalsozialisten im Jahr 1934 muss der Sender Linz für Sendungen für ganz Österreich einspringen, nachdem das Wiener Funkhaus von NS-Putschisten zeitweise besetzt ist. So muss der Sender Linz die Radio-Falschmeldungen korrigieren. 1935 wird Alfred Klimesch zum Gesamtleiter des Senders Linz bestellt. In dieser Zeit wird dieser zu einem leistungsstarken Radiosender ausgebaut, um nicht zuletzt der Rundfunkpropaganda aus Nazi-Deutschlande entgegenzuhalten.

Als am Abend des 11. März 1938 Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg zurücktritt, werden auch die Radiosender von den Nationalsozialisten übernommen. Alfred Klimesch muss als Leiter des Linzer Senders seinen Dienst unter Aufsicht weiterführen. Gegen 2 Uhr in der Früh des 12. März verkündete Anton Fellner im Auftrag des oberösterreichischen Gauleiters August Eigruber über der Linzer Sender, dass die „Machtergreifung“ im ganzen Land „in vollster Ruhe und Disziplin“ vor sich gegangen sei. Am 12. März soll Alfred Klimesch auf Anweisung der SS die Reportage über die Ankunft Hitlers in Linz gestalten, weigert sich jedoch, muss aber mangels personeller Alternativen die technische Leitung der Reportage vornehmen. Am 13. März wird er beurlaubt und später aus politischen Gründen entlassen.

Alfred Klimesch findet daraufhin eine Anstellung bei Telefunken Berlin, die den Linzer Sender unter seiner Leitung ausgebaut hat. 1939 wird er zur Deutschen Luftwaffe eingezogen, wo er 1945 in Flensburg eingesetzt ist. Dort gerät er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits im Herbst zurückkehren kann.

Danach tritt Alfred Klimesch wieder in den Dienst der OKA und ist Betriebsingenieur in Gmunden, wo er bald Prokurist wird. Schließlich wird er Generaldirektor der OKA und ist von 1974 bis 1977 Präsident des Verbandes der Elektrizitätsunternehmungen Österreichs (VEÖ).

Alfred Klimesch ist in den späten sechziger und in der ersten Hälfte der siebziger Jahre eine der führenden Persönlichkeiten der verstaatlichten österreichischen Energiewirtschaft.

Orte

Wohnort:

Feuersteingasse 16 (Oberperwend)

Quellen

Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 20.09.2922.

Alfred Klimesch

Generaldirektor der Oberösterreichische Kraftwerke AG, OKA
* 24. Okt. 1909
Triest
† 20. Sep. 2000
Gmunden
Entlassung