Hofrat Dr. Karl Scheidle
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung 1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Karl Scheidle wird als Sohn eines Lehrers und Organisten geboren, der bald die musikalische Begabung seines Sohnes entdeckt und fördert. Sein älterer Bruder ist der spätere Tiroler Landesrat Hermann Scheidle. Das Gymnasium absolviert Scheidle in Bregenz, Hall in Tirol und in Feldkirch. Daneben nimmt er sehr früh Violinunterricht an der Musikschule Innsbruck und ist bereits in jungen Jahren Organist.
Nach der Matura beginnt Karl Scheidle das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur.), wo er der Studentenverbindung Austria Innsbruck beitritt. Danach beginnt er eine Ausbildung an der Abteilung Kirchenmusik der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien.
Die wirtschaftliche Situation der damaligen Zeit zwingt ihn, eine Beamtenlaufbahn bei der Finanzlandesdirektion in Innsbruck einzuschlagen. Daneben absolviert Karl Scheidle in Innsbruck weitere kompositionstechnische Studien. 1935 wird sein erstes größeres Werk, seine Messe in A-Dur in St. Augustin, Wien, uraufgeführt.
Nach dem Anschluss 1938 wird er aus seinem Dienst entlassen und ist während des Krieges als Organist und Kirchenchorleiter tätig. Gegen Ende des Krieges komponiert er eine Friedensmesse in c-Moll, die dann im September 1945 in der Wiltener Stiftskirche uraufgeführt wird.
Nach dem Krieg wird Karl Scheidle zwar als Beamter der Finanzlandesdirektion Innsbruck reaktiviert, jedoch blieb die Musik sein Leben. Er komponiert weiter, so u. a. zahlreiche liturgische Kompositionen (Messen, Karfreitagskantate), zwei Symphonien, ein Violinkonzert, ein Streichquartett (G-Dur), die Ouvertüre zum Bühnenstück „Herzog Sigmund von Tirol“ von Gottfried Schöpf, eine Oper („Belsazar“), diverse Stücke für Blasmusik, zahlreiche Lieder. Kompositionstechnisch ist er der Romantik verbunden.
Orte
Wohnort:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 13.10.2022.