Univ.-Prof. Dr. Anton Burghardt
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Öffentliche Demütigung 1938, Entlassung
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Burghardt wächst in Wien-Brigittenau auf und absolvierte die Handelsakademie. Danach beginnt er das Studium an der Hochschule für Welthandel (Dkfm. 1935, Dr. rer. merc. 1937), wo er der Studentenverbindung Nibelungia beitritt.
In dieser Zeit engagiert sich Anton Burghardt in der Katholisch-Deutschen Hochschülerschaft Österreichs (KDHÖ). Die KDHÖ war der Zusammenschluss studentischer Vereinigungen, wobei der ÖCV dabei dominierte. Er entstand aus den Katholischen Akademiker-Ausschüssen, die eine Wahlplattform für die Wahlen zu den damaligen Studentenvertretungen an den einzelnen Universitäten im Rahmen der Deutschen Studentenschaft (DSt) darstellten. Nachdem diese 1933 aufgelöst wurde, war die hochschulpolitische Aufgabe der KDHÖ erloschen, und es begann die Umgestaltung im Sinne der damals aufkommenden Katholischen Aktion (KA).
Im Januar 1938 wird ein neuer Vorstand unter dem Vorsitz von Anton Burghardt der KDHÖ gewählt. Er findet nach seinem Studium eine Anstellung in der Montanverwaltung und bleibt in den Tagen nach dem Anschluss vorerst unbehelligt. Jedoch wird er am 24. April 1938 trotz Protestes seines Vorgesetzten von einem SA-Mann weggeholt und musste ca. eineinhalb Stunden mit Bürste und Lauge eine mit Ölfarbe auf einem Gehsteig gemalte Schuschnigg-Parole wegwaschen. Das ist der erste Nachweis, dass ein Nicht-Jude gezwungen wurde, bei dieser berüchtigten „Reibe-Partie“ mitzumachen. Es dauerte zwei Monate, bis die durch die Lauge angegriffene Haut an seinen Händen wieder in Ordnung war.
Ende Mai 1938 wird Anton Burghardt gekündigt und 1941 zur deutschen Wehrmacht eingezogen.
Nach dem Krieg wird er Lehrer und Mitgründer des Dr.-Karl-Kummer-Instituts. Zweck des Vereins bzw. des Instituts ist, eine „Reform der Gesellschaft im Sinne der Prinzipien der Katholischen Soziallehre“ vorzubereiten.
Dieses Engagement führte zu einer wissenschaftlichen Laufbahn Burghardts. Er habilitiert sich, wechselt an die Universität und wird Herausgeber der Wochenzeitungen „Die Furche“, „Neues Forum“ und „Berichte“.
Orte
Wohnort:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 31.08.2022.