Dr. Vinzenz (Oskar) Ludwig CanReg

Personalia

Ordensname:

Vinzenz, CanReg

Geboren:

18. Juni 1875, Nieder-Hillersdorf

Gestorben:

22. Jänner 1959, Langenzersdorf

Beruf:

Priester und Lehrer

Verfolgung:

Taufte Juden damit sie Ausreisen konnten, Gestapohaft 1938

Ehrungen:

Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Mitgliedschaften

C.A.B. Rheno-Danubia Wien

Lebenslauf

Oskar Ludwig besucht das Gymnasium in Olmütz [Olomouc]. Nach der Matura tritt er 1894 in das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein, nimmt den Ordensnamen Vinzenz an und wird nach Absolvierung der theologischen Studien 1899 zum Priester geweiht.

Zunächst ist er in der Pfarre Wien-Meidling seelsorgerisch tätig, 1901 wird er zum Dozenten für Kirchengeschichte und Patristik an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Klosterneuburg ernannt. Seine Geschichtsstudien an der Universität Wien beendet er 1908 mit der Promotion zum Dr. phil. Anschließend ist er als Sekretär von Stiftspropst Friedrich Gustav Piffl (1864–1932), der 1913 zum Erzbischof von Wien ernannt und 1914 in das Kardinalskollegium mit der Titelkirche San Marco aufgenommen wird, tätig. 1913–1929 übt Vinzenz Ludwig das Amt des Stiftsbibliothekars aus. 1915 legt er die Lehramtsprüfung ab und unterrichtet Geschichte und Geografie am Akademischen Gymnasium. Zusätzlich absolviert er das Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Er veröffentlicht zahlreiche wissenschaftliche historische Werke sowie Publikationen zur Kunst- und Musikgeschichte.

1928 wird er Mitglied der Rheno-Danubia Wien im RKDB. 1929–1938 ist er als Stadtpfarrer von Korneuburg tätig. Vom 7.2. bis 24.9.1938 hat er 446 Juden getauft, um sie durch die Konversion vor den Nationalsozialisten zu retten, damit sie Ausreisepapiere erlangen können. Wegen dieser Rettungsaktion wird er von der Gestapo verhaftet und seiner Aufgabe als Stadtpfarrer enthoben. Nach der Enthaftung wird er Rektor der Kirche am Leopoldsberg, dem er eine eigene Publikation widmet.

Seinen Lebensabend verbringt er in Langenzersdorf, wo er auch seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Im dortigen Heimatmuseum wird sein Andenken bis heute gewahrt.

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 207

Vinzenz Ludwig CanReg

Priester und Lehrer
* 18. Juni 1875
Nieder-Hillersdorf
† 22. Jän. 1959
Langenzersdorf
Haft