Polizeioberkommissär a.D. Dr. Gabriel Lax

Personalia

Geboren:

27. Jänner 1892, Bereschany

Gestorben:

28. April 1944, Shanghai

Beruf:

Geschäftsführer und Journalist

Verfolgung:

Haft März 1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 23.09.1938,
KZ Buchenwald 23.09.1938 - 28.11.1938,
Emigration 29.01.1939

KZ-Nummer:

13924, 8434

Lebenslauf

Gabriel Lax kommt in Bereschany [heute in der Ukraine] als ehelicher Sohn des Matrikelführers Samuel Lax und seiner Gattin Drese, geborene Förster, in einer jüdischen Familie zur Welt. Nach Volksschule und Gymnasium studiert er Jus und tritt im Anschluss als Jurist in den Polizeidienst der Stadt Warschau, wo er zum Leiter der Organisationsabteilung avanciert.

Nach der Niederlage Österreich-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarchie und der Vertreibung des Hauses Habsburg wird Gabriel Lax polnischer Staatsbürger. 1919 tritt er als Polizeioberkommissär aus dem polnischen Polizeidienst aus und siedelt mit seinen Eltern nach Wien. Er wird Geschäftsführer des Wiener Ledigenheimes im 17. Wiener Gemeindebezirk und gründet die Künstlerspiele 'Pan' im gleichen Hause, in dem er wohnt. Die österreichische Staatsbürgerschaft nimmt er jedoch nicht an, sondern behält die polnische Staatsbürgerschaft. Nebenberuflich arbeitet er auch als Journalist. 1921 heiratet er Regina Pfiffer und tritt noch im gleichen Jahr aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus. 1924 wird Gabriel Lax Vater einer Tochter. Die Ehe geht jedoch 1929 in Brüche. 1933 heiratet er Rebekka Bernstein; diese Ehe bleibt kinderlos.

Im Juli 1934 tritt Gabriel Lax der Vaterländischen Front im 1. Wiener Gemeindebezirk bei. Er wird Leiter des Ortsschutzes (Geheimdienst) der Bezirksorganisation und erstellt eine Einwohnerkartei, die später, im Jahre 1935 im Einvernehmen mit der Polizei fertiggestellt wird. Offensichtlich kommt es innerhalb der Bezirkspartei zu Zerwürfnissen, da er bereits am 20. Oktober 1934 von seiner Funktion enthoben wird. Danach ist er politisch nicht mehr aktiv.

Am 12. März 1938 muss Gabriel Lax erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen er als 'Volljude’ gilt. Unmittelbar nach der Okkupation wird er von der Gestapo verhaftet. Ein genaues Datum der Verhaftung ist nicht erhalten. Am 2. April 1938 wird Gabriel Lax mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Von dort erfolgt seine Überstellung in das KZ Buchenwald am 23. September 1938. Seine Entlassung am 28. November 1938 erfolgt unter der Auflage das besetzte Österreich so bald als möglich zu verlassen.

Gabriel Lax emigriert nach Shanghai am 29. Jänner 1939. Dort verstirbt er an einem Gehirnschlag am 28. April 1944.

Seine Ehefrau Rebekka Lax schafft es nach Rio de Janeiro zu entkommen und überlebt den Krieg.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

www.myheritage.com

Gabriel Lax

Geschäftsführer und Journalist
* 27. Jänner 1892
Bereschany
† 28. April 1944
Shanghai
Emigration, Haft, KZ Buchenwald, KZ Dachau