Adolf Fedor Sollinger

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Adolf Fedor Sollinger (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

13. Februar 1900, Graz

Gestorben:

12. Jänner 1994, Wien

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft August 1941 (kurze Zeit),
Sicherungsgeld 1942 (2.000 RM)

Mitgliedschaften

K.a.V. Norica Wien

Lebenslauf

Adolf Fedor Sollinger maturiert im Juli 1918 an der Staats-Realschule in Wien 6 und studiert 1918–1921 sechs Semester Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Wien. 1919 wird Mitglied der Studentenverbindung Norica. Aus finanziellen Gründen muss er das Studium abbrechen und wird Konstrukteur im Lokomotivwerk der Staatsbahnen. Während einer Pilgerreise nach Rom im April 1925 kündigt er seinen Dienstvertrag und beginnt 1925 ein Ergänzungsstudium an der Universität Wien in Latein, Griechisch und Philosophie. In dieser Zeit ist er Subpräfekt im Knabenseminar des Canisiuswerkes in Wien 13 (OberSt. Veit). Im Februar 1927 legt er in diesen Fächern eine Ergänzungsmatura ab. 1926–1931 studiert Adolf Fedor Sollinger Theologie an der Universität Wien und wird 1931 in Wien zum Priester geweiht.

Bis 1936 ist er Kaplan und Pfarrprovisor in Ernstbrunn/NÖ bzw. in Wien 11 (Kaiser-Ebersdorf). 1936–1941 wirkt er als Kaplan in Wien 17 (Hernals), ist 1937–1941 Bezirks-Jugendseelsorger und bis 1938 Religionslehrer an der Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie in Wien 17.

Bei einer Jugendwanderung in Warth (Vorarlberg) wird Kaplan Adolf Fedor Sollinger verhaftet, nach Wien überstellt, dann aber aus der Gestapo-Haft entlassen. 1941–1942 ist er Pfarrer in Poysdorf/NÖ. Seine Amtsvorgänger Pfarrer Jakob Zeggl und Pfarrer Franz Romstorfer sind verhaftet worden. Im Mai 1942 zeigt ihn Leutnant Römer in Poysdorf (der seiner Meinung nach Gendarmerieoffizier gewesen ist) nach einer Pfingstpredigt wegen Hochverrates an. Adolf Fedor Sollinger wird gewarnt, entzieht sich der Verhaftung und stellt sich der Gestapo in Wien. Wieder bleibt die Anzeige ohne unmittelbare Folgen.

1942–1950 ist er Pfarrer in Wien-Liesing (damals 25. Bezirk). Im April 1942 wird er zu 2.000 RM verurteilt, weil er zwei junge französische Priester in der Pfarrkirche St. Servatius in Liesing hat zelebrieren lassen. Nach dem Krieg ist Adolf Fedor Sollinger 1950–1953 Rektor des St. Joseph-Karmel in Mayerling/NÖ, 1953–1958 Spiritual des Provinzhauses der Kreuzschwestern m Laxenburg/NÖ und 1958–1965 Pfarrer in Bisamberg/NÖ.

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 325/326.

Adolf Fedor Sollinger

Priester
* 13. Feb. 1900
Graz
† 12. Jän. 1994
Wien
Sicherungsgeld, Haft