Major Waldemar Mestrozi
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 13.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 13.03.1939
KZ-Nummer:
Ehrungen:
Bronzene Militärverdienstmedaille mit KD und Schwertern
Silberne Militärverdienstmedaille mit KD und Schwertern
Militärverdienstkreuz III. Klasse mit KD und Schwertern
Kaiser Karl Truppenkreuz
Lebenslauf
Waldemar Mestrozi kommt in Wien als ehelicher Sohn des Kapellmeisters des k.u.k. Stadttheaters in Wien [heute: Volksoper] Major Paul Mestrozi und seiner Gattin Maria, geborene Brauner, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er die Militärunterrealschule in Eisenstadt und danach die Militäroberrealschule in Mährisch Weißenkirchen [heute: Hranice in Tschechien], wo er 1901 maturiert. Noch im selben Jahr besucht er die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt, die er als Leutnant 1904 verlässt und dem Landwehrregiment Nr. 4 beitritt. 1914 avanciert er zum Oberleutnant und 1915 zum Rittmeister. Er bleibt in Wien stationiert.
Nach der Niederlage Österreich-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarchie und der Vertreibung der Habsburger avanciert er 1920 zum Major, bevor er aus dem Militär ausmustert. 1919 heiratet er Maria Hiller. Danach ist er als Direktor bei der Automobilpalast AG in Wien tätig.
Als patriotischer Österreicher engagiert sich Waldemar Mestrozi in den 1920ern beim Wiener Heimatschutz. Über den zweiten Generalsekretär der Vaterländischen Front, Major Friedrich Mayer, wird er dem Staatssekretär und Generalsekretär der Vaterländischen Front, Guido Zernatto zugeteilt. Darüber hinaus ist er für die Haussicherung des Gebäudes der Vaterländischen Front zuständig. Er wird Beirat beim Mutterschutzwerk der Vaterländischen Front und Bundesfachleiter für die Angestellten der Vaterländischen Front.
Noch am Abend vor der Besetzung Österreichs durch die deutsche Wehrmacht erhält Waldemar Mestrozi von Guido Zernatto den Auftrag, das Barvermögen der Vaterländischen Front in Höhe von einer Million Schilling in Koffer zu packen und wegzuschaffen. Er kommt diesem Auftrag nach und deponiert das Geld im Bundeskanzleramt. Danach begleitet er Guido Zernatto und Friedrich Stockinger im Auto auf ihrer Flucht in die Tschechoslowakische Republik. In Perg an der Grenze weisen ihn die tschechoslowakischen Grenzbehörden zurück, da er über keinen gültigen Reisepass verfügt. Danach kehrt nach Wien zurück.
Am 12. März 1938 erlebt Waldemar Mestrozi, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht. Einen Tag später, am 13. März 1938 wird er von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Von dort kommt er am 13. März 1939 frei.

Nach seiner Freilassung geht Waldemar Mestrozi keiner Arbeit mehr nach. 1943 wird er Vater einer Tochter. Seine Herzschwäche veschlimmert sich, nicht zuletzt aufgrund der Haft. Er verstirb noch vor Kriegsende im Jahre 1943 mit 51 Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Döbling.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WstLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Bundesministerium für Landesverteidigung unter www.bibisdata.bmlv.gv.at/186560.pdf
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