Edmund Weber

Edmund Weber

Personalia

Geboren:

8. August 1900, Wien

Gestorben:

20. Mai 1949, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 21.05.1938,
KZ Dachau 21.05.1938 - Herbst 1939,
KZ Sachsenhausen Herbst 1939 - 22.12.1941

Mitgliedschaften

K.Ö.H.V. Amelungia Wien, K.Ö.H.V. Franco-Bavaria Wien, K.Ö.St.V. Nibelungia Wien

Lebenslauf

Edmund Weber gehört 1915 zu den Mitbegründern der Mittelschulverbindung Nibelungia Wien. Nach der Matura an der Lehrerbildungsanstalt 1919 ergreift er dann aber nicht den Beruf des Lehrers, sondern wendet sich der Journalistik zu. 1919–1922 ist er Redakteur des „Deutschen Volksblattes“. Während dieser Zeit besucht er als außerordentlicher Hörer Vorlesungen in Germanistik und Pädagogik an der Philosophischen Fakultät der Wiener Universität.

1924 übernimmt Edmund Weber die Leitung des Pressedienstes der niederösterreichischen landwirtschaftlichen Organisationen. Zusätzlich ist er als Pressekonsulent der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, des Landwirtschaftsministeriums und der Österreichischen Bundesbauernschaftsführung tätig. 1926 wird er zum Leiter der „Agrarischen Nachrichtenzentrale“ bestellt, kurz darauf wird er Direktor des Agrarverlages. 1933 wird er zum Direktor der „Amtlichen Nachrichtenstelle“ (ANA) und Vorsitzenden-Stellvertreter des Bundespressedienstes ernannt. Ferner ist er Herausgeber der „Politischen Korrespondenz“ und der „Österreichischen Woche“. Er scheidet aus dem Dienst der Landwirtschaftskammer aus und wird in den Bundesdienst übernommen. Ab 1936 ist Edmund Weber Mitglied des Führerrates der VF.

Während seiner Tätigkeit in der NÖ Landwirtschaftskammer kommt Edmund Weber auch in Kontakt mit der Studentenverbindung Amelungia, die ihn 1937 zum Ehrenmitglied ernennt, ein halbes Jahr später erfolgt dann die Ehrenmitgliedschaft bei Franco-Bavaria.

Da er die Nachrichtenstelle in den Abwehrkampf gegen den Nationalsozialismus gestellt hat, wird er unmittelbar nach dem Anschluss am 12. März 1938 verhaftet und nach kurzem Aufenthalt im Landesgericht Wien nach Dachau ins KZ gebracht. lm Herbst 1939 erfolgt die Verlegung in das KZ Sachsenhausen. Das Landgericht Wien verurteilt ihn am 19.12.1940 wegen Untreue „zu 2 Jahren schweren Kerker, verschärft durch ein hartes Lager“. Nach der Entlassung aus dem KZ am 20. Dezember 1941 wird er kurz darauf am 16. Jänner 1942 zur deutschen Wehrmacht eingezogen.

Sofort nach dem Krieg stellt sich Edmund Weber der neu gegründeten ÖVP zur Verfügung. Bundeskanzler Leopold Figl bestellt ihn 1947 zum Leiter des Bundespressedienstes im Kanzleramt. Zusätzlich bekleidet er in dieser schwierigen Zeit das Amt des Generaldirektors des „Österreichischen Verlags“, in dem alle Presseartikel der ÖVP veröffentlicht werden. Durch die lange KZ-Haft gesundheitlich angegriffen, stirbt er im 48. Lebensjahr. „Nur ein von seiner Berufung zutiefst erfasster Mensch vermochte dieses Übermaß an Tätigkeit zu bewältigen“ – so Leopold Figl in einem Nachruf.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Sachsenhausen (Oranienburg, Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 378/379.

Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 17.10.2022.

Edmund Weber

Beamter
* 8. Aug. 1900
Wien
† 20. Mai 1949
Wien
Haft, KZ Dachau, KZ Sachsenhausen