Johann Andreas Hödl

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Johann Hödl (meinbezirk.at)

Personalia

Geboren:

11. Oktober 1888, Gloggnitz

Gestorben:

27. März 1940, KZ Mauthausen

Beruf:

Bahnbeamter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Mauthausen 27.09.1939 - 27.03.1940,
Ermordet am 27.03.1940

KZ-Nummer:

13817

Lebenslauf

Johann Andreas Hödl wird als Sohn des Bahnbeamten Andreas Hödl und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Eder, in Gloggnitz geboren. Nach der Schulausbildung macht er es seinem Vater gleich und tritt in den Dienst der Österreichischen Bundesbahn. Lange Jahre ist er Fahrdienstleiter von Wiener Neustadt, bevor er die Position des Fahrdienstleiters und Bahnhofvorstands von Gutenstein annimmt.

Daneben ist Johann Hödl im Österreichischen Heimatschutz aktiv, wo er im Jahre 1934 Stadtleiter von Wiener Neustadt ist. Im Rahmen des Putschversuches der Nationalsozialisten im Juli 1934 ist er aktiv an dessen Niederschlagung beteiligt und beaufsichtigt die, in Wiener Neustadt inhaftierten und in der Wiener Straße 12 festgehaltenen, Nationalsozialisten.

In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 wird Johann Hödl von einer Gruppe Nationalsozialisten, die von einem illegalen SA-Mann angeführt werden, aus dem Bett geholt und ins Polizeigefängnis im Wiener Neustädter Rathausgebäude gebracht. Nachdem ihn seine Ehefrau am nächsten Tag ein letztes Mal besuchen kann, wird er nach Wien gebracht und dort mit dem sogenannten Prominententransport, dem ersten Transport österreichischer Gefangener in ein Konzentrationslager, in das KZ Dachau verschleppt.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird das KZ Dachau kurzfristig für die SS geräumt und Johann Hödl wird am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen, welches sich gerade im Aufbau befindet, überstellt. Er hat ein Magenleiden, wodurch er bei schwacher Gesundheit ist. Als er sehr schwer erkrankt - wahrscheinlich an der Ruhr - meldet er sich in der Krankenbaracke. Von dort schreibt er zwei Briefe an seine Gattin, wovon der zweite besonders stark zensuriert ist. Im ersten Brief schreibt er über den möglichen Tod eines Hans, aber nachdem er der einzige Hans in der Familie ist, meint er sich damit wohl selbst und sieht seinen Tod nahen.

[…] Wenn Hans im Krieg etwas zustoßen sollte, dann besorge in Wampersdorf ein Familiengrab und lass ihn dorthin überführen. […]

Aus dem ersten Brief von Johann Hödl an seine Ehefrau

Kurz nach Erhalt des zweiten Briefen erhält seine Ehefrau die Nachricht aus dem Konzentrationslager, dass er am 27. März 1940 „an Gehirnschlag verstorben“ sei.

Orte

Wohnort:

Kaisersteingasse 13 (Wiener Neustadt)

Ehrung:

Stolperstein (Wiener Neustadt)

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Sterbeort:

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

www.meinbezirk.at

Stolpersteine Wr. Neustadt unter www.stolpersteine-wienerneustadt.at/hoedl-johann/

Matricula Online

Johann Hödl

Bahnbeamter
* 11. Okt. 1888
Gloggnitz
† 27. März 1940
KZ Mauthausen
Haft, KZ Dachau, KZ Mauthausen, Ermordet