Dr. Josef Eberle

Josef Eberle

Personalia

Geboren:

2. August 1884, Ailingen

Gestorben:

14. September 1947, Salzburg

Beruf:

Publizist und Chefredakteur

Verfolgung:

Schutzhaft 06.02.1941 - 05.05.1941, Gefängnisspital 05.06.1941 - 13.10.1941, Schriftstellerverbot ab 1941

Mitgliedschaften

K.D.St.V. Arminia Freiburg im Breisgau

Lebenslauf

Der in Ailigen im Großherzogtum Baden geborene Josef Eberle studiert nach der Matura 1904 in Freiburg und tritt dort der Studentenverbindung Arminia Freiburg bei. Er wechselt mehrfach die Studienorte und promoviert in Straßburg zum Dr. phil. Josef Eberle zieht 1913 nach Wien und erhält dort nach seiner Heirat 1916 die Österreichische Staatsbürgerschaft.

Nach dem Ersten Weltkrieg übernimmt er in Wien die Leitung der katholischen Zeitschrift „Das Neue Reich“ (1918–1925) und gründet dann 1926 seine eigene Zeitschrift die „Schönere Zukunft“; beide Zeitschriften werden 1932 zusammengelegt. Ab 1935 werden einzelne Ausgaben im Deutschen Reich beschlagnahmt und Anfang 1937 wird ein vierteljähriges Verbreitungsverbot verfugt. Er ist auch unter dem Pseudonym Edgar Mühlen schriftstellerisch tätig.

Nach dem Anschluss wird Josef Eberle zur Gestapo vorgeladen. Bei der Wiederholung der Verhöre lebt er in ständiger Angst vor der „Schutzhaft“ oder anschließendem Gefängnis. Hinzu kommen schriftliebe Verwarnungen des Reichspropagandaministeriums. Um nun aber die Zeitschrift zu retten, verkauft er sie an den Schwabenverlag.

Im Auftrag des RSHA wird der Verlag „Schönere Zukunft“ am 5./6.Februar 1941 durch den SD Wien nach staatsfeindlichem Material und insbesondere nach Korrespondenz mit dem Ausland durchsucht. Da der Chefredakteur Josef Eberle im Verdacht steht, Nachrichten über die Verhältnisse im Reich an ausländische Nachrichtenbüros weitergegeben zu haben, wird er verhaftet mit der Begründung „Störung und Zersetzung der Erziehungsarbeit des Führers“.

Bereits nach drei Monaten Gefängnisaufenthalt erkrankt er und wird deswegen vom 5. Mai 1941 bis 13. Oktober 1941 ins Gefangenhausspital des Landgerichts Wien eingewiesen, aus dem er dann nach weiterer Verschlechterung seines Zustandes entlassen worden ist. Er wird von der Liste der Berufsschriftsteller gestrichen. In Bezau, wohin er sich zuletzt zurückgezogen hat, erlebt er das Ende des Krieges.

Seine Erlebnisse fasst er in den autobiographischen Lebenserinnerungen „Erlebnisse und Bekenntnisse“ zusammen. Nach einem Sanatoriumsaufenthalt in Mehrerau und zwei anschließenden Operationen am Magengeschwür in Salzburg verstirbt Josef Eberle und wird auf dem dortigen Petersfriedhof beigesetzt.

Orte

Wohnort:

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 268.; Photo: DÖW

Josef Eberle

Publizist und Chefredakteur
* 2. Aug. 1884
Ailingen
† 14. Sep. 1947
Salzburg
Tätigkeitsverbot, Haft